Beteiligung & Kooperationen

Beteiligung und Kooperation sind wichtige Bestandteile unserer Unternehmensphilosophie. Wir beziehen Anwohnende und Mieter*innen, die von Baumaßnahmen betroffen sind, in die Planungen mit ein.

Auch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit weiteren Akteur*innen ist uns wichtig. Denn wir sind überzeugt: Wenn unterschiedliches Wissen und vielfältige Erfahrungen zusammenkommen, kann Bestehendes besser werden und Neues entstehen. Dabei hat das soziale Engagement bei uns einen hohen Stellenwert. Mit vielfältigen Kooperationen, Spenden und Sponsoringaktivitäten wollen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und die Lebensqualität in den Beständen der GESOBAU stärken.

OLE BUCHWALDT, Koordination Mieter*innengremien:
„Die Mieter*innenbeiräte setzen sich engagiert für die Belange unserer Mieter*innen ein. Sie stärken so den Gemeinschaftssinn in ihren Nachbarschaften und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in unseren Wohnquartieren bei. Um dies zu ermöglichen, haben wir im Jahr 2024 rund 12.000 Mietparteien die Gelegenheit gegeben, einen Mieter*innenbeirat zu wählen.

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Beteiligung bei Neubauten – wir beziehen Anwohnende und Mieter*innen ein

Wohnungsneubau verändert bestehende Siedlungen – und wir beteiligen diejenigen, die davon direkt betroffen sind. Dazu beziehen wir neben unseren Mieter*innen auch weitere Anwohnende frühzeitig in unsere Planungen ein. Grundlage hierfür sind die „Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau“ der landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Berlins.

In unserer Partizipation setzen wir auf unterschiedliche Kommunikationsformate, die die Anforderungen verschiedener Personengruppen berücksichtigen: So treten wir mit den Anwohnenden sowohl on- als auch offline in Kontakt – zum Beispiel via E-Mail, mit Videos oder per Brief. Für den Austausch mit ihnen nutzen wir unter anderem Fragebögen und Online-Formate, organisieren aber seit dem Wegfall der Covid-19-Einschränkungen auch wieder Versammlungen vor Ort. Durch die Kombination unterschiedlicher Beteiligungsangebote stellen wir sicher, dass wir möglichst viele und unterschiedliche Anwohnendengruppen erreichen und beteiligen.

Insgesamt gibt es vier Stufen der Beteiligung. Sie unterscheiden sich in dem Grad, wie stark die Mieter*innen und Anwohnenden Einfluss nehmen können:

Information

Wir organisieren Veranstaltungen, informieren auf unserer Internetseite und benennen direkte Ansprechpartner*innen für Rückfragen. Frühzeitig gehen wir auf Fragen und Sorgen der Anwohnenden ein und setzen auf eine offene Kommunikation, um ihr Vertrauen in unsere Maßnahmen zu sichern.

Konsultation

Wir sammeln Hinweise, Anregungen und Ideen von den Anwohnenden, geben Rückmeldungen zur Umsetzbarkeit und bemühen uns, die Ergebnisse in unsere weitere Planung einfließen zu lassen.

Mitgestaltung

Je nach wirtschaftlichen und architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten des Projekts können Anwohnende aktiv an der Planung teilnehmen und eigene Ideen einbringen. Ideenworkshops sind hier ein gängiges Format, in dem Teams kreative Lösungen für Probleme entwickeln.

Mitentscheidung

Beteiligte in Entscheidungsprozesse einzubinden, stellt die stärkste Form der Partizipation dar. Voraussetzung für diese Beteiligungsstufe ist ein großer Entscheidungsspielraum zu konkreten Themen innerhalb des Projekts. Im Berichtszeitraum hatten die Mieter*innen im Kombiprojekt (Neubau und Modernisierung) in der Hansastraße die Möglichkeit, über den Bau einer Parkgarage zu entscheiden. Die Mehrheit der Mieter*innen sprach sich dagegen aus.

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Anwohnende und Mieter*innen geben wichtige Impulse

Auch in den Jahren 2023 und 2024 haben wir wieder Mieter*innen und Anwohnende im Rahmen verschiedener Bauprojekte informiert und sie nach ihren Meinungen, Anregungen und Ideen befragt:

 

Abschlussfeste als Gelegenheiten zum Austausch

Modernisierungen genauso wie Nachverdichtungen sind für die verbleibenden Mieter*innen nicht selten eine Belastung. Auch bei einem zügigen Bauablauf können Lärm, Dreck und andere Unannehmlichkeiten nicht ganz vermieden werden. Umso wichtiger ist es, in diesem Zeitraum und danach für eine intensive Pflege der Beziehung zu unseren Mieter*innen zu sorgen. Im Jahr 2024 veranstalteten wir deshalb zwei Abschlussfeste für unsere großen Kombiprojekte (Neubau und Modernisierung) im Stiftsweg und in der Hansastraße. Ziel war es nicht nur, die neue Nachbarschaft zwischen neuen und Bestandsmieter*innen gebührend zu feiern. Wir nutzten den Anlass auch, um unsere Mieter*innen zu ihrer Zufriedenheit mit der Ausführung der Baumaßnahme zu befragen. Im Stiftsweg erhielten wir 26 anonyme Antworten, in der Hansastraße 38. Sowohl der jeweilige Beteiligungsprozess als auch die Freianlagengestaltung fanden besondere Anerkennung. Nachholbedarf sahen die Befragten beim Müllmanagement zum Einzug.

Neues Infoformat: GESOBAU vor Ort

Modernisierungsvorhaben werfen bei Mieter*innen meist Fragen auf. Gerade die gesetzlich vorgeschriebene Modernisierungsankündigung ist für fachfremde Personen nur schwer zu verstehen. Um Sorgen zu nehmen und Fragen zu klären, haben wir im Jahr 2023 ein neues Austauschformat entwickelt. Rund um die Ankündigung der Modernisierung können Mieter*innen bei einem ungezwungenen Termin vor Ort mit ihrer Kund*innenbetreuung und den zuständigen Planer*innen sprechen. Die Treffen finden meist im Innenhof oder in einem benachbarten öffentlichen Gebäude statt.

Urban Living in der Mühlenstraße

In der Mühlenstraße entstand bis Anfang 2023 ein Neubauprojekt, das Berufliches und Privates auf besondere Weise verbindet. Bestandteil der Planungen war ein Gemeinschaftsraum für alle Mieter*innen. Diese konnten sich an zwei Workshoptagen mit uns und unseren Dienstleister*innen über zukünftige Nutzungsmöglichkeiten austauschen. Gleichzeitig stellten wir unsere Vorhaben zum Coworking, Urban Gardening und zu verschiedenen Mobilitätsangeboten vor. Durch eine Kinderbetreuung konnten auch Familien an den Workshops und den Infoveranstaltungen teilnehmen. Nach einer einjährigen Nutzungsphase führten wir eine Umfrage mit folgenden Ergebnissen durch: Die gemeinsame Planung der Angebote mit den Mieter*innen hat zu einer ausgeprägten Nutzung des Gemeinschaftsraums geführt. 20 Prozent nutzen diesen mehrmals pro Woche. Das gemeinsame Gärtnern ermöglicht zudem ein einfacheres Kennenlernen und verbindet die Nachbar*innen.

GESOBAU-Mieter*innen schauen sich eine Stellwand mit Zetteln an

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Austausch mit Mieter*innen in der Mühlenstraße

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Mieter*innengremien und -befragung

Neben öffentlichen Beteiligungsverfahren, bei denen sich auch Anwohnende und interessierte Bürger*innen einbringen können, fördern wir die Zusammenarbeit und Einbindung unserer eigenen Mieter*innen. Hierfür haben wir Mieter*innenbeiräte und einen Mieter*innenrat eingerichtet. Während jede Wohnhausgruppe jeweils einen Mieter*innenbeirat bestimmen kann, vertritt der Mieter*innenrat quartiersübergreifend die Interessen und Belange aller Bewohner*innen. Im Rahmen der Gremien hören wir uns die Anliegen unserer Mieter*innen an und gehen auf ihre Sichtweisen ein. Darüber hinaus führen wir Befragungen bei unserer Mieterschaft durch, um deren Ideen, Anregungen und Wünsche zu berücksichtigen.

Mieter*innenbeirat

Der Mieter*innenbeirat fungiert als Sprachrohr zwischen der GESOBAU und einer Hausgemeinschaft bei Themen, die die gesamte Nachbarschaft betreffen. In unseren 24 Mieter*innenbeiräten (inkl. Senior*innen- und Sanierungsbeiräten) engagierten sich zuletzt 69 Menschen (Stand 14.02.2025) für ihren Kiez, um das direkte Wohnumfeld mitzugestalten und das Miteinander zu verbessern.

Mieter*innenbeiräte gibt es bei der GESOBAU schon seit etwa 40 Jahren. Seit Beginn 2024 sind die Rechte der ehrenamtlichen Mieter*innenbeiräte im Berliner Wohnraumversorgungsgesetz verankert. Die Mieter*innenbeiratswahlen finden alle fünf Jahre statt, sofern die Mieterschaft darauf Wert legt, von einem solchen Gremium vertreten zu werden. Mieter*innenbeiräte werden pro Wohnhausgruppe gewählt und sind als Einzelpersonen oder kleine Gruppe Ansprechpartner*innen der dortigen Mieter*innen.

2023 haben 1.108 Mieter*innen im Pankeviertel in Pankow einen neuen Mieter*innenbeirat gewählt. Im Jahr 2024 wurde in insgesamt sieben Wahlquartieren in den Bezirken Märkisches Viertel, Wedding sowie Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf je ein neuer Mieter*innenbeirat gewählt. Im Wahlquartier Südwest, das sich auf die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf erstreckt, fanden die Wahlen zum ersten Mal statt. In einem Gebiet musste die Wahl mangels Kandidat*innen abgebrochen werden. Insgesamt erhielten circa 12.100 Haushalte einen neuen Mieter*innenbeirat.

Im Zuge der Wahlen des Jahres 2024 erhöhte sich die Diversität der Beiratsmitglieder, insbesondere im Märkischen Viertel: Es wurden vor allem mehr junge Menschen, Frauen und migrantisch gelesene Personen in die Gremien gewählt.

GESOBAU-Mitarbeiter spricht mit Mieterin bei der Anwerbeaktion für die Mieter*innenbeiräte

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Anwerbeaktion Mieter*innenbeiräte

Mieter*innenvertretungen treffen Auszubildende

Erstmals seit der Corona-Pandemie fand im Mai 2023 wieder ein Meet & Greet zwischen Auszubildenden der GESOBAU und Mieter*innenbeiräten sowie Mitgliedern unseres Mieter*innenrats statt. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Mieter*innenvertretungen und unseren Auszubildenden in der Kundenbetreuung bereits am Beginn des Berufslebens zu stärken. Ein Projektteam aus acht Auszubildenden im ersten und zweiten Lehrjahr hatte die Veranstaltung selbstständig organisiert. Sie präsentierten unter anderem interaktive Formate wie Speeddating und ein Quiz, um die GESOBAU und die Mitglieder unserer Mieter*innengremien besser kennenzulernen.

Auszubildende tauschen sich mit den Mieter*innenbeiräten aus

© GESOABU AG / Nancy Jesse: Meet & Greet

Vier Frauen und drei Männer: unser Mieter*innenrat

Der Mieter*innenrat der GESOBAU vertritt die Interessen und Belange aller Bewohner*innen unserer Häuser. Außerdem ist er bei der Investitionsplanung von Neubauten oder Modernisierungen beteiligt. Der Mieter*innenrat und die GESOBAU arbeiten hauptsächlich online zusammen. Aktuell hat der Rat sieben Mitglieder – vier Frauen und drei Männer. Gewählt wurden sie auf Basis des Berliner Wohnraumversorgungsgesetzes für die Periode von 2022 bis 2027.

Mieter*innenbefragung 2024 nachgeholt

Eine ursprünglich für 2022 geplante Mieter*innenbefragung fand nach zweifacher Verschiebung von Ende August bis Mitte November 2024 statt. Die Umfrage umfasste eine Stichprobengröße von 9.003 Mieter*innen und wurde postalisch durchgeführt. Die Rücklaufquote belief sich auf 38,6 Prozent.

Besonders gut haben wir bei der Zufriedenheit in den Bereichen Kundenservice, Schadensmeldung, Wohnung, Außenanlagen, Image und Preis-Leistung abgeschnitten. Hier liegen wir über dem Branchendurchschnitt. Verbesserungspotenziale und Maßnahmen leiten unsere Kundencenter aus allen Quartieren in den Bereichen Gebäude, Sicherheit und Reinigung sowie Abfallbeseitigung ab, in denen wir uns leicht unter dem Branchendurchschnitt befinden. Die Verbesserungen werden in Zusammenarbeit mit der Mieterschaft schrittweise umgesetzt.

Durchgeführt wurde die Mieter*innenbefragung von AktivBo. Der Analysedienst bewertet die teilnehmenden Immobilienunternehmen, basierend auf den Antworten ihrer Mieter*innen, und vergibt für Bestleistungen den Award „Kundenkristalle“. Die GESOBAU AG wurde hierbei für das Jahr 2024 in den Kategorien „Höchster Serviceindex“, „Höchster Produktindex“ und „Bestes Image“ unter die TOP 3 Unternehmen in der Größenklasse „≥ 10.000 Wohnungen“ nominiert.

Mehr Teilhabe und Chancengleichheit durch mehr Vielfalt in unseren Gremien

In unseren Kiezen in allen Teilen Berlins leben Menschen aus mehr als 100 Nationen und allen Altersstufen zusammen. Bislang spiegelt sich das jedoch noch nicht ausreichend in den Mieter*innengremien wider. Unser Ziel ist es, mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte sowie Jüngere und Frauen zu motivieren, sich stärker im Mieter*innenbeirat zu engagieren. Durch direkte Ansprache in den Quartieren haben wir in den Berichtsjahren versucht, eine diversere Beteiligung in den Mieter*innengremien zu fördern. Unter Einbeziehung diverser Stakeholder-Gruppen entwickelten wir 2021 das Handlungskonzept „Mehr Vielfalt in Mieter*innengremien“, das die Gremienarbeit aufwerten soll.

Innerhalb dieses Handlungskonzepts haben wir verschiedene Maßnahmen definiert, die schrittweise über alle Kundencenter eingeführt werden:

  • Mieter*innenbeiräte sichtbarer machen
  • Neue Mieter*innenbeiräte intensiver einarbeiten und kommunikativ begleiten
  • Niedrigschwellige Mitmachangebote für interessierte Mieter*innen schaffen (z. B. Schulungsprogramm zur Gremienarbeit anbieten, auf Mehrsprachigkeit achten und Kinderbetreuung ermöglichen)
  • Online-Präsenz und -zusammenarbeit ausbauen
  • Mögliche Kandidat*innen für Mieter*innenbeiräte direkter ansprechen

Um unsere Mieter*innengremien in ihrem Ehrenamt zu unterstützen, bieten wir ihnen Schulungen an. Für das Jahr 2025 planen wir Schulungen zu den Themen „Betriebs- und Heizkosten“, „Mietminderungen, Hausordnung und Schönheitsreparaturen“ und „Kommunikation in vielfältigen Nachbarschaften“.

Zwei GESOBAU-Mitarbeiter sprechen vor dem Gesamtmieter*innenbeirat

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Sitzung des Gesamtmieter*innenbeirats

Anzahl der Mitglieder in Mieter*innenbeiräten nach Ortsteilen

01 Märkisches Viertel: 23
02 Wilmersdorf, Halensee, Westend, Schmargendorf: 5
03 Borsigwalde, Tegel: 4
04 Wedding: 9
05 Niederschönhausen: 5
06 Pankow: 13
07 Weißensee: 6
08 Karow: 3
   Senior*innenvertretung: 1

Kooperation – wir setzen auf starke Partnerschaften

Wir sind davon überzeugt: Zusammen erreichen wir mehr. Deshalb setzen wir auf Partnerschaften und kooperieren mit unterschiedlichen Akteur*innen – zum Beispiel mit lokalen Sportvereinen, sozialen Organisationen oder schließen uns Forschungsprogrammen an. Gemeinsam können wir langfristig einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

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Wir unterstützen Bewegung für Jung und Alt

Besonderer Blick auf den Nachwuchs im Basketball und Handball

Auch im Berichtzeitraum unterstützte die GESOBAU „ALBA macht Schule“ und förderte das Schulprogramm des Berliner Basketballvereins ALBA Berlin mit jährlich 20.000 Euro. Für April 2025 plant die GESOBAU gemeinsam mit der Energieagentur GmbH (BEA) ein Basketball-Feriencamp, in dem die Kinder und Jugendlichen unter professioneller Anleitung von erfahrenen ALBA-Trainer*innen die Grundlagen dieses Sports erlernen.

Darüber hinaus kooperierte die GESOBAU in den Berichtsjahren erneut mit den Füchsen Berlin auf Bundesligaebene und förderte auch wieder den Jugendhandball: Mit jährlich 15.000 Euro unterstützten wir die B&O Grundschulliga. Im Rahmen des langfristigen Projekts erhalten Kinder die Möglichkeit, mit ihrer Schulklasse oder Handball AG erste kleine Wettkampferfahrungen zu sammeln. Auch die Schulsport AG der Füchse in der GS Borsigwalde erhielt 2023 und 2024 Geldmittel von jeweils 6.000 Euro. Die Kooperation läuft bis zum 31. Dezember 2025.

Schulkinder spielen Basketball in einer Sporthalle

© ALBA BERLIN Basketballteam e. V.: ALBA macht Schule

Senior*innenbewegungsort Schillerhöhe

Im Rahmen des Programms „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ fördert die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen das Projekt „Die Schillerhöhe als lebendiges Quartier für Jung und Alt“. Die GESOBAU stellte dem bwgt e. V. in diesem Zusammenhang Flächen im Wedding zur Verfügung, um dort einen Senior*innenbewegungsort zu errichten. Die Geräte wurden bereits 2022 angeschafft, die Fläche im Jahr 2023 baulich umgesetzt und fertiggestellt. Der Bewegungsort verfügt über Fitnessgeräte und Hochbeete und bietet der Nachbarschaft einen Ort zum Austausch und Verweilen.

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Kostenlose warme Mahlzeiten für Kinder und flexibler Krisenwohnraum

Jedes dritte Kind in Berlin ist von Armut bedroht. In Stadtvierteln wie dem Märkischen Viertel, in Hellersdorf oder im Wedding liegt die Kinderarmutsquote bei über 50 Prozent. Deshalb unterstützten wir die Arche Hellersdorf auch in den Berichtsjahren mit jeweils rund 5.000 Euro für kostenlose warme Mahlzeiten (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 102).

Das Mietverhältnis zwischen dem Jugendamt und der GESOBAU für die sogenannte flexible Krisenwohnung im Stadtgut-Hellersdorf besteht weiterhin. Die Wohnung dient dazu, Familien und junge Erwachsene im Falle akuter Kindeswohlgefährdung kurzfristig unterzubringen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 102).

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Jugendhilfe: vom betreuten Wohnen in die eigenen vier Wände

Seit Januar 2024 stellt die GESOBAU in einer Kooperation mit dem Jugendamt Pankow jährlich fünf Wohnungen zur Verfügung, um jungen Erwachsenen nach dem Ende der Jugendhilfe den Übergang in die Eigenverantwortung zu erleichtern. Für die sogenannten Careleaver*innen besteht die Aussicht auf ein unbefristetes und reguläres Mietverhältnis. Um die Erfolgschancen für das eigenständige Wohnen zu erhöhen, werden für das erste Jahr feste Ansprechpartner*innen seitens der GESOBAU und des Jugendamtes benannt. Die Kooperation besteht zunächst für ein Jahr, jedoch mit der Möglichkeit einer Verlängerung.

Bereits in den vergangenen Jahren pflegte die GESOBAU Kooperationen mit dem Jugendamt Reinickendorf und dem Jugendamt Marzahn-Hellersdorf zur Unterstützung von Careleaver*innen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 102).

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Winteraktionen für hilfsbedürftige Berliner*innen

Viele Berliner*innen benötigen gerade in der kalten Jahreszeit Hilfe. Die GESOBAU und ihre Mitarbeitenden unterstützten deshalb im Berichtszeitraum unterschiedliche Aktionen:

2023 stellte die GESOBAU der Kältehilfe eine 200 m² große Gewerbefläche in Reinickendorf mietfrei als Notunterkunft für obdachlose Frauen zur Verfügung. Bis Ende März 2024 konnten diese dort übernachten und weitere Unterstützung finden.

Im Dezember 2023 und 2024 unterstützte die GESOBAU AG erneut das Weihnachtsessen von Frank Zander für wohnungslose Menschen mit jeweils 3.000 Euro. An der Bewirtung im Hotel Estrel beteiligten sich ehrenamtliche Helfer*innen – so auch unser Vorstandsvorsitzender.

Darüber hinaus fand im Jahr 2024 bereits zum fünften Mal die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ statt, bei der GESOBAU-Mitarbeitende kleine Weihnachtspakete spendeten. Insgesamt erhielten 23 Frauen und 17 Kinder aus dem Projekt „HESTIA/Schutzwohnungen für Frauen“ handverlesene Päckchen.

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Ältere Menschen unterstützen

Digitalisierung, soziale Teilhabe, Krisen- und Notfälle: Insbesondere Senior*innen sind im Alltag häufig auf Hilfe angewiesen. Mit unterschiedlichen Angeboten und Projekten wollen wir sie im besonderen Maße unterstützen.

So haben wir 2024 im Areal Beate-Hahn-/Marianne-Foerster-Straße in Pankow mehrere Senior*innenwohnungen und Pflege-WGs fertiggestellt.

Überdies wollen wir älteren Mieter*innen zeigen, wie schon kleine Maßnahmen das Älterwerden in den eigenen vier Wänden ermöglichen und sicherer machen. Interessierte können zu diesem Zweck ab Mitte 2025 wieder unsere Pflege-Musterwohnung besichtigen.

Mit unserem Service-Partner SOPHIA Berlin GmbH bieten wir das „Servicewohnen für Senior*innen ab 65“ an. Dieses Angebot umfasst unter anderem barrierefreie Wohnungen mit Concierge-Dienst, Alltags- und Einkaufshilfen sowie Hilfe bei der Vermittlung ärztlicher Leistungen. Zudem ermöglichen wir in Zusammenarbeit mit unserem Servicepartner Alma Via älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen durch umfassende Unterstützungsangebote, möglichst lange selbstständig in ihrem gewohnten Zuhause zu leben. Das Angebot umfasst medizinische und pflegerische Betreuung, Handwerkerbegleitung, Einkaufs- und Mobilitätshilfen sowie soziale Betreuung und Freizeitangebote. Im Rahmen offener Besichtigungstermine informieren wir Menschen, für die die Wohnform infrage kommt. Auch über Ankündigungen auf Social Media wollen wir potenzielle Mieter*innen sowie ihre Angehörigen erreichen.

Zwei ältere Menschen spazieren im Neubauquartier im Areal Beate-Hahn- / Marianne-Foerster-Straße

© Wiechers Beck Gesellschaft vom Architekten mbH: Areal Beate-Hahn- / Marianne-Foerster-Straße

Menschen sind unterwegs im Areal Beate-Hahn- / Marianne-Foerster-Straße

© Wiechers Beck Gesellschaft vom Architekten mbH: Areal Beate-Hahn- / Marianne-Foerster-Straße

Telefon-Sprechstunde für Senior*innen

Manche Menschen kommen nicht oder nur schwer mit den Online-Prozessen der GESOBAU zurecht. Abhilfe für Senior*innen ab 65 schafft seit Mai 2021 unsere wöchentliche telefonische Senior*innen-Sprechstunde. Wir unterstützen unsere älteren Mieter*innen in diesem Rahmen unter anderem dabei, Ansprechpartner*innen für individuelle Fragen zu finden, stellen Kontakt zu Senior*inneneinrichtungen in der Nähe her, informieren zu unseren Wohn- und Serviceangeboten und geben Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung.

Auf Krisen und Notfälle vorbereitet sein

Seit Oktober 2022 tauschen wir uns jährlich mit allen Kooperationspartner*innen in unseren Beständen aus, die mit älteren Mieter*innen arbeiten. Die Träger nutzen Räumlichkeiten der GESOBAU oder sind Serviceanbieter in Senior*innenwohnhäusern.

Ziel ist es, uns gemeinsam auf mögliche Krisenszenarien und Notsituationen vorzubereiten – zum Beispiel einen Stromausfall. So haben wir unter anderem für alle Gemeinschaftsräume in den Quartieren einen Vorrat an Lebensmitteln, Decken sowie Solarlampen mit Akkuladestation angeschafft. Für den Fall eines Ausfalls der Wärmeversorgung haben wir in zwei Senior*innenwohnhäusern Wärmepunkte eingerichtet.

Aber vorbereitet sein heißt auch, informiert zu sein. Fragen wie „Was plant die GESOBAU im Fall eines Blackouts oder Brownouts?“ wollen wir frühzeitig beantworten und kommunizieren. Dazu dient auch unser „Krisenhandbuch Energieversorgung“. Dieses gibt unseren Mitarbeitenden seit März 2024 detaillierte Handlungsanweisungen, sollte es zu einem Strom- oder Wärmeausfall in unseren Beständen kommen. Es leitet sie unter anderem beim Störfallmanagement sowie bei Sofortmaßnahmen und bietet Kommunikationshilfen.

Allgemeine Soziale Beratung

Seit Anfang 2023 bietet die GESOBAU AG ihren Mieter*innen jeden Dienstag eine kostenlose „Allgemeine Soziale Beratung“ an. In Zusammenarbeit mit dem sozialen Dienstleister SOPHIA Berlin GmbH gestartet, führt seit Frühjahr 2023 eine Mitarbeiterin der GESOBAU das Angebot fort. In persönlichen Beratungsgesprächen können sich die Mieter*innen vertrauensvoll an die Diplom-Sozialarbeiterin wenden. Diese informiert sie über Leistungen und unterstützt sie darin, Anträge zu stellen, Ansprüche geltend zu machen, und berät auch bei anderen sozialen Fragen.

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Ein neues Zuhause für Wohnungslose

In Berlin leben viele Menschen unfreiwillig auf der Straße. Um sie zu unterstützen, setzt die GESOBAU AG ihr Engagement zur Unterbringung von Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Berliner*innen mit ihren Kooperationspartnern weiter fort.

Kooperation mit Housing First Berlin verlängert

Seit 2019 unterstützen wir das Modellprojekt „Housing First Berlin“: Ziel ist es, pro Jahr bis zu fünf Wohnungslose mit eigenem Mietvertrag in Wohnungen unterzubringen und darüber hinaus auch zu betreuen. 2021 haben wir die Kooperation um weitere drei Jahre bis 2024 verlängert. Seit Projektstart wurden zehn Wohnungen vermittelt. Pro Jahr erhalten wir durchschnittlich vier Anfragen. Die Betroffenen bevorzugen in der Regel zentral gelegene Wohnungen, sodass wir nicht alle Anfragen befriedigen können.

Housing First Berlin ist eine Projektpartnerschaft des Berliner Stadtmission e. V. und der Neuen Chance gGmbH. 2025 wurde es in das sogenannte Geschützte Marktsegment (GMS) zur Versorgung von Wohnungsnotfällen aufgenommen.

Kooperation mit Bezirksamt Pankow und GEBEWO verlängert

Zudem arbeiten wir seit 2016 mit dem Bezirksamt Pankow und der GEBEWO – Soziale Dienste – Berlin gGmbH zusammen, um wohnungslosen Menschen zu einem neuen Start zu verhelfen. Die Kooperation wurde im Jahr 2021 bis Ende 2024 verlängert.

Im Rahmen der Kooperation stellt die GESOBAU Wohnungen zur Verfügung, die zunächst von der GEBEWO angemietet werden. Bedürftige wohnungslose Menschen können in die Wohnungen einziehen und einen Untermietvertrag erhalten. Gleichzeitig finanziert das Sozialamt ambulante Wohnhilfen – beispielsweise individuelle Unterstützungsleistung bei sozialhilferechtlichen Ansprüchen oder bei der Schuldenregulierung. Diese Hilfen werden von der GEBEWO erbracht. Im Berichtszeitraum haben wir im Rahmen dieser Kooperation vier Wohnungen an die GEBEWO vermietet.

2025 haben wir die Kooperation erneut verlängert; diese läuft nun bis 2028. Wir vergeben weiterhin jährlich bis zu fünf Wohnungen an wohnungslose Menschen. Neben drei Ein-Raum-Wohnungen vermitteln wir aufgrund des Bedarfs auch zwei Wohnungen mit größerem Wohnraum, beispielsweise an Alleinerziehende mit Kindern.

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Wohnraumberatung für Menschen mit Flucht- und Einwanderungshintergrund

In Pankow und Hellersdorf unterstützte die GESOBAU AG zwischen 2021 und Ende 2024 das Projekt „Wohnraumberatung für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund“. Ziel der Initiative ist es, geflüchteten Menschen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu helfen, einen Mietvertrag für eine Wohnung zu erhalten. Das Projekt wurde aus Mitteln des Integrationsfonds des Bezirks Pankow gefördert. Träger war die Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH (WIB).

Im Rahmen des Projekts informierten die WIB (Pankow) und die Caritas (Hellersdorf) die Wohnungssuchenden unter anderem darüber, wie man bei der Wohnungssuche vorgeht und welche Unterlagen benötigt werden. Die Mitarbeitenden der Wohnraumberatungen unterstützten die Menschen ebenfalls dabei, Anträge zu stellen, oder begleiteten sie zu ihrer ersten Wohnungsbesichtigung. Um die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Träger für die Beratung zu befähigen, haben wir diese in Austauschterminen über die Wohnungsvergabe in der Wohnungswirtschaft und die dahinterliegenden Prozesse informiert. Im Gegenzug erhielt die GESOBAU AG bei Bedarf lokale Unterstützung durch muttersprachliche Integrationshelfer*innen.

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Wohnen statt Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF)

Die GESOBAU startete Ende 2022 mit der Caritas, der Senatssoziallverwaltung und dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf das Wohnraumvermittlungsprojekt „Wohnen statt MUF“. Ziel war es, 250 Menschen mit Fluchtgeschichte eigenen Wohnraum in Neubau- und Bestandswohnungen der GESOBAU AG zu vermitteln, anstatt sie in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen. Dies soll den Menschen das Ankommen erleichtern und gleichzeitig vielfältige Kieze fördern. Die Caritas bietet den Mieter*innen zusätzlich Beratung und regelmäßige Hausbesuche im ersten Jahr an. Im September 2024 waren bereits 317 statt der zunächst vereinbarten 250 Menschen mit Wohnraum versorgt.

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Hilfe für Menschen in und aus der Ukraine

Um den Menschen in der Ukraine zu helfen, unterstützen wir seit Dezember 2022 die #WeAreAllUkrainians gemeinnützige GmbH. In den Berichtsjahren 2023 und 2024 spendeten wir jeweils 1.000 Euro monatlich für die Lebensmittelversorgung von Senior*innen in der Ukraine. Pro Monat erreichten die Hilfen rund 100 Menschen. Neben akuten Sofortmaßnahmen setzt die Initiative vor allem langfristige, größere Hilfsprojekte in der Ukraine um und unterstützt ukrainische Geflüchtete in Deutschland. 2023 spendete die GESOBAU zudem 6.000 Euro für die Flutopfer des zerstörten Kachowka-Staudamms.

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Gegen Diskriminierung, für Chancengleichheit

Menschen, die vermuten, bei der Wohnungsvergabe aufgrund von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung oder sexueller Identität im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) nicht berücksichtigt worden zu sein, können sich seit 2019 an unsere unabhängige Antidiskriminierungsbeauftragte, Dr. Irina Kummert, wenden.

Zudem fördern wir eine diskriminierungsfreie Vermietung in Berlin.

Netzwerk Märkisches Viertel feiert 20-jähriges Jubiläum

Im September 2023 feierte das Netzwerk Märkisches Viertel e. V. sein 20-jähriges Bestehen. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, die Versorgung älterer, behinderter und pflegebedürftiger Menschen im Märkischen Viertel zu verbessern: Durch niedrigschwellige Beratungs-, Bildungs- und Präventionsangebote, soziale Dienste und kulturelle Aktivitäten werden Senior*innen in ihrer Alltagsbewältigung unterstützt. Als Gründungsmitglied sind wir besonders stolz, dass inzwischen über 20 Mitglieder und Ehrenmitglieder aktiv sind und sich an zahlreichen Projekten beteiligen, beispielsweise an den Senioren-Infotheken, dem Senioren-Netz sowie dem Mobilitätsangebot „Rikscha-Mobil“.