Lebenswerte Quartiere

Berlin wächst. Und als kommunale Wohnungs­baugesellschaft stellen wir den Menschen bezahlbaren Wohnraum bereit. Dabei geht es um weit mehr als das Bauen und Bewirtschaften von Wohnungen. Wir wollen lebenswerte Quartiere gestalten – lebendige Orte der Gemeinschaft, in denen Nachhaltigkeit nicht nur ein Zukunftsgedanke ist, sondern das Fundament.

Damit sich unsere Mieter*innen zu Hause fühlen, engagieren wir uns für Bildung, Begegnung und ein Miteinander der Generationen und Kulturen in den Quartieren ebenso wie für eine nachhaltige Mobilität.

Und mehr denn je fordern urbanes Wachstum und Nachverdichtung auch den Blick auf unser Grünflächenmanagement – auf biologische Vielfalt, Klimawandelanpassung und Lebensqualität.

IRINA HERZ, Geschäftsbereichsleiterin Immobilienbewirtschaftung und Prokuristin der GESOBAU AG:

„Das Märkische Viertel feiert sein 60-jähriges Bestehen. Mit dem größten zusammenhängenden Quartier in unserem Bestand verbindet uns also eine lange Geschichte. In den letzten Jahren haben wir das Viertel stetig weiterentwickelt und zukunftsfähiger gestaltet. Wir haben es zu Deutschlands größter Niedrigenergiesiedlung ausgebaut und die Außenanlagen modernisiert. Mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen haben wir das Jubiläum mit unseren Mieter*innen gefeiert.“

Wir entwickeln unsere Quartiere nachhaltig weiter

Ob Neubau oder Bestand: Wir wollen unsere Quartiere immer nachhaltiger gestalten. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf eine klimaverträglichere Energieversorgung, nachhaltigere Mobilitätskonzepte und ein lebenswertes Umfeld. Wie wir das im Berichtszeitraum angegangen sind und zum Teil umgesetzt haben, zeigt sich vor allem in der Großsiedlung „Märkisches Viertel“ und unserem größten Neubauquartier, dem „Stadtgut Hellersdorf“.

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Das Märkische Viertel der Zukunft

Mit rund 15.900 Wohnungen gehört der Großteil der Wohnungen im Märkischen Viertel heute zum Bestand der GESOBAU. Wir wollen, dass sich alle unsere Mieter*innen zu Hause fühlen. Das Quartier soll lebenswert und ein lebendiger Ort der Gemeinschaft sein, in dem ökologische und soziale Nachhaltigkeit zusammen gedacht werden. Um die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Großwohnsiedlung ganzheitlich anzugehen, setzen wir unter anderem auf den Dialog – und engagieren uns für Begegnungen sowie ein Miteinander der Generationen und Kulturen.

Für das Märkische Viertel arbeiten wir mit einem spezifischen Handlungskonzept (s. Geschäftsbericht 2024, S. 11 f.). Weil Visionen nur gemeinsam realisiert werden können, setzen wir es zusammen mit Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Mieter*innen und anderen Akteur*innen um.

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Märkischen Viertels im Jahr 2024 haben wir verschiedene Jubiläumsaktivitäten veranstaltet.

Grafik zum Symposium "60 Jahre Märkisches Viertel - Zukunft Großwohnsiedlung"
Im Berichtszeitraum haben wir folgende Maßnahmen und Projekte verwirklicht:

Gemeinsam für das Quartier

Seit 2022 sind wir Teil des Netzwerks „Gemeinsam für das Quartier“. Ziel der Berliner Vernetzungsinitiative ist es, Partnerschaften zugunsten einer aktivierenden, kooperativen und gemeinwesenorientierten Entwicklung der Quartiere zu fördern. Im Jahr 2024 standen wir mit der Initiative im Dialog, um gemeinsam Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Wohnungsunternehmen die kulturelle Quartiersentwicklung erfolgreich gestalten können.

Fachtagung zur Quartiersentwicklung

Im Rahmen des 60. Geburtstags des Märkischen Viertels lud die GESOBAU AG im Oktober 2024 ein ausgewähltes Fachpublikum zu einem eintägigen Symposium ein. Unter dem Titel „60 Jahre Märkisches Viertel – Zukunft Großwohnsiedlung“ warfen rund 120 Teilnehmende aus Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft bei verschiedenen Impulsvorträgen einen Blick auf nationale und internationale Beispiele nachhaltiger Transformation von großen Wohnsiedlungen und diskutierten Herausforderungen und Chancen. Sechs wissenschaftliche Vorträge sowie Diskussionen zu den Themen „Klima & Quartier“ und „Mensch im Quartier“ rundeten die Fachtagung ab.

Menschen nehmen an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Klima & Quartier" teil

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Podiumsdiskussion „Klima & Quartier“

Interkulturelles Begegnungsfest

Im September 2024 richtete die GESOBAU AG gemeinsam mit dem Bezirksamt Reinickendorf das 3. Interkulturelle Begegnungsfest am Seggeluchbecken aus. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „60 Jahre Märkisches Viertel“. Über 2.000 Besucher*innen nahmen an der Feierlichkeit teil, die zahlreiche Aktivitäten für Groß und Klein sowie ein vielfältiges Bühnenprogramm von Reinickendorfer Vereinen und Initiativen bot.

Kinder tanzen beim Begegnungsfest im Märkischen Viertel vor Zuschauer*innen

© GESOBAU AG / Thomas Rafalzyk: Begegnungsfest im Märkischen Viertel

Förderung des sozialen Zusammenhalts im Märkischen Viertel

2023 unterzeichneten die GESOBAU AG, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Bezirk Reinickendorf eine Kooperationsvereinbarung, um die Fördergelder des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ gemeinsam und gezielt einzusetzen. Das Programm dient dazu, die Wohn- und Lebenssituation der Menschen im Märkischen Viertel zu verbessern.

Bereits in den vergangenen Jahren hat die GESOBAU baulich umfangreich in das Quartier investiert und unter anderem die Wohnungsbestände energetisch modernisiert und barrierefreie Zugänge geschaffen. Im Rahmen der neuen Vereinbarung wurden im Jahr der Unterzeichnung Vorhaben angestoßen, die den Fokus auf die Gesundheit der Anwohnenden und Umweltbildung legen. Hierzu gehören unter anderem die Projekte „Nein zu häuslicher Gewalt“, „Gemeinsam besser essen“ sowie das medienpädagogische Projekt „Umwelt und Lebenswelten“.

GESOBAU als Good-Practice-Beispiel für Antidiskriminierung

Seit 2015 stellt die GESOBAU mit dem Projekt „Wohnen und Leben im Märkischen Viertel“ unbefristet Wohnungen für zuvor wohnungslose zugewanderte Menschen aus Südosteuropa zur Verfügung. Dieses Projekt ist auch Teil der Good-Practice-Sammlung gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die dort aufgeführten beispielhaften Maßnahmen sollen anderen Akteur*innen am Wohnungsmarkt als Orientierung dienen, selbst gegen Diskriminierung aktiv zu werden.

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1.500 Wohnungen im Stadtgut Hellersdorf fertig

Nach insgesamt dreieinhalb Jahren Bauzeit hat die GESOBAU ihr bisher größtes zusammenhängendes Neubauprojekt im Frühjahr 2023 abgeschlossen: Rund 1.500 Mietwohnungen sind im Quartier Stadtgut Hellersdorf entstanden, ein Drittel davon als geförderter Wohnraum. Die Fertigstellung des Areals feierten wir mit unseren Mieter*innen im Rahmen eines spätsommerlichen Begrüßungsfestes.

Das neue Quartier bietet bezahlbaren Wohnraum für verschiedene Zielgruppen. Es umfasst beispielsweise zwei Wohnhäuser für Senior*innen mit barrierefreien beziehungsweise barrierearmen Wohnungen und speziellem Serviceangebot. Für die junge Generation bietet das Studierendenwohnhaus „GESOcampus“ eine bezahlbare Bleibe. Darüber hinaus werten Grün- und Freizeitflächen das Areal auf und schaffen soziale Begegnungsräume. Mehrere Sharing-Standorte, eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und zwei am Rande des Quartiers gelegene Parkhäuser unterstützen zudem ein autoarmes Wohnumfeld.

Den Mittelpunkt des Quartiers bildet der neu errichtete Stadtplatz auf dem historischen Stadtgut Hellersdorf, den die GESOBAU AG im Sommer 2024 offiziell an den Bezirk Marzahn-Hellersdorf übergeben hat. Finanziert durch das Programm „Nachhaltige Erneuerung“ und im Einklang mit dem Denkmalschutz errichtet, bietet die 2.235 m2 große Freifläche den Anwohnenden künftig einen Ort für Begegnungen, Feste und Märkte. Ein Wasserspiel und drei großzügige Grüninseln mit Bäumen tragen hier zu einem angenehmen Mikroklima bei.

Der öffentliche Stadtplatz ist Teil der Gesamtentwicklungsmaßnahme „Quartier Stadtgut Hellersdorf“. In den kommenden Jahren plant die GESOBAU Modernisierungen der denkmalgeschützten Gutsgebäude, um das historische Erbe zu bewahren und Kultur, Gastronomie sowie soziale Angebote zu integrieren.

Mit dem Stadtplatz und den neu geschaffenen Wohnmöglichkeiten wollen wir Maßstäbe für nachhaltige Stadtentwicklung und Lebensqualität in Marzahn-Hellersdorf setzen.

Nadja Zivkovic, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, und Lars Holborn, Prokurist und Geschäftsbereichsleiter Immobilienbewirtschaftung bei der GESOBAU, heißen die Mieter*innen im Quartier Stadtgut Hellersdorf willkommen.

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Begrüßungsfest Stadtgut Hellersdorf

Lars Holborn und Christian Wilkens, Mitarbeiter der GESOBAU, gemeinsam mit Staatssekretär Stephan Machulik, Bezirksstadträtin Heike Wessoly und Frank Bruckmann, Finanzvorstand der Berliner Wasserbetriebe bei der Eröffnung des Stadtplatzes Hellersdorf

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Eröffnung Stadtplatz Hellersdorf

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Nachhaltige Mobilität

Nachhaltige Mobilität spielt aus zwei Gründen eine zentrale Rolle für die GESOBAU: zum einen aus Klimaschutz-Gesichtspunkten – denn circa 80 Prozent1 der Wege, die die Menschen zurücklegen, beginnen oder enden an ihrer eigenen Wohnungstür. Folglich haben wir durch unsere Quartiersplanungen und entsprechende Angebote großen Einfluss darauf, wie klimaschonend unsere Mieter*innen unterwegs sein können. Zum anderen aus sozialen Gesichtspunkten – denn es geht auch um einen bezahlbaren Zugang zur Mobilität und um Teilhabe. Als landeseigene Wohnungs­baugesellschaft tragen wir hier soziale Verantwortung.

In diesem Zusammenhang widmen wir uns dem Thema Nachhaltige Mobilität auf einer übergeordneten konzeptionellen Arbeitsebene: Wir erarbeiten grundlegende Strategien, Konzepte und Maßnahmen, wie etwa die Mobilitätsstrategie und das Konzept für den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Auf der beratenden und operativen Ebene entwickeln wir für konkrete Neubauprojekte oder Bestandsgebiete zudem standortspezifische Mobilitätskonzepte und setzen diese um.

So bündelt die 2023 verabschiedete GESOBAU-Mobilitätsstrategie konkrete Ziele und Maßnahmen. Ziel der Strategie ist es, unsere Mieter*innen dabei zu unterstützen, sich klimaschonender fortzubewegen – indem sie beispielsweise häufiger zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen.

Gleichzeitig ist auch Elektromobilität entscheidend für eine nachhaltige Verkehrswende und benötigt eine entsprechende Ladeinfrastruktur. Deshalb untersuchen wir auf Basis einer Konzeptstudie mit Anbietern von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge unterschiedliche Modellvarianten. Wir wollen einerseits herausfinden, wie wir die Ladeinfrastruktur optimal in unsere Bestände und bei Neubauprojekten integrieren können. Und andererseits, welcher Anbieter die bestmögliche Lösung bietet, um unseren Mieter*innen die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge bereitzustellen.

1 Technische Universität Dresden; Mobilität in Städten – SrV 2018

Stadtgut Hellersdorf: flexibel und nachhaltig unterwegs

Im Jahr 2023 haben wir im Stadtgut Hellersdorf zehn Ladepunkte für E-Autos für Mieter*innen und Besucher*innen aufstellen lassen. Zudem unterstützen insgesamt fünf Leihstationen der Plattform Jelbi eine nachhaltige Mobilität im Quartier: Via App können dort unter anderem Fahrräder, Lastenfahrräder, E-Tretroller und Pkw ausgeliehen werden (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 82). Neben der größeren Jelbi-Mobilitätsstation sowie vier kleineren Jelbi-Punkten im Stadtgut und den angrenzenden Gebieten planen wir, im Jahr 2025 eine zusätzliche große Station im südlichen Teil des Quartiers zu eröffnen.

Märkisches Viertel: Mobilitätskonzept in Umsetzung

Im Rahmen des Handlungsfelds Mobilität innerhalb des Projekts „Zukunft Märkisches Viertel“ wurde eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Darauf aufbauend wurde ein Mobilitätskonzept für das Märkische Viertel erarbeitet. Es beinhaltet einen umfassenden Katalog an geeigneten Maßnahmen für die Umsetzung, der die Handlungsschwerpunkte Information, Radinfrastruktur, Sharing-Mobilität und Parkraummanagement in den Fokus rückt. In diesem Zusammenhang prüfen wir außerdem laufend Möglichkeiten einer sukzessiven Erweiterung unseres Angebots an Fahrradabstellanlagen und beachten dabei den Grundsatz, möglichst keine oder kaum Flächen zu versiegeln. Weiterhin führen wir gegenwärtig Analysen für ein optimiertes Parkraummanagement durch.

Ausbau von Coworking-Angeboten

Immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause aus. Doch das improvisierte Homeoffice am Küchentisch ist für viele auf Dauer keine Lösung. Unser Coworking-Konzept GESOWORX vereint das Beste aus beiden Welten: Der Arbeitsplatz ist wohnortnah im Quartier, aber nicht in der privaten Wohnung. Gleichzeitig entfallen Fahrtwege, was Zeit und CO2 spart. Aufgrund der guten Nutzung unserer bisherigen beiden Standorte bauen wir derzeit einen weiteren Coworking Space in Berlin-Pankow auf, der auch einen großen Seminar- und Eventbereich enthält. Die Eröffnung ist für Juni 2025 geplant.

Paketboxen in den Quartieren

Onlineshopping erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit – auch in unseren Quartieren. 2023 haben wir in einem Pilotprojekt an acht Standorten Paketstationen von myflexbox aufgestellt, unter anderem im Märkischen Viertel. Die Anwohnenden können Sendungen unterschiedlicher Versandanbieter dorthin liefern lassen. Dies trägt dazu bei, Transportwege bei der Paketlieferung zu verkürzen, und spart so CO2-Emissionen bei der Zustellung ein. Das Angebot wurde von den Anwohnenden gut angenommen, weshalb wir die Anzahl der Stationen bis Ende 2024 auf 29 erhöht haben.

Pakethub von myflexbox vor einem Wohnhaus der GESOBAU.

© GESOBAU AG: Einer von 29 Paket-Hubs in den GESOBAU-Beständen

Grünere Quartiere – für Mensch und Natur

Die GESOBAU verfügt über rund 1.342.556 m² Grünflächen – naturnah gestaltet können sie maßgeblich zur Lebensqualität der Anwohnenden beitragen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Miteinander, zur Anpassung an den Klimawandel sowie zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt. Aus diesem Grund haben wir im Berichtszeitraum unser Grünflächenmanagement fortgesetzt und zudem neue Projekte realisiert.

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Biodiversität schützen und fördern

Mit einem Insektenschutzprogramm wollen wir die biologische Vielfalt schützen und den Erhalt von Insekten wie Faltern, Wildbienen und Käfern fördern. Dabei haben wir unsere Bestände ebenso wie Neubauten im Blick (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 83).

Bereits seit Mai 2022 steht auf der großen Blühwiese vor unserem Hauptgebäude am Stiftsweg ein Insektenhotel für Wildbienen und andere Insekten. Wir arbeiten zudem weiterhin daran, geeignete Außenflächen zu Blühwiesen umzuwidmen. Naturnahe Blühwiesen spielen eine Schlüsselrolle für die Artenvielfalt und das städtische Ökosystem. Besonders in dicht besiedelten Wohngebieten dienen sie vielen Insekten, Vögeln und Kleintieren als Lebensraum und Nahrungsquelle.

2024 haben wir auf insgesamt 7.262 m² neun neue Blühwiesen angelegt und damit einen Beitrag für mehr Biodiversität geleistet. Seit 2019 sind somit 13.308 m² Wiesenfläche entstanden, weitere 25 Blühwiesen sind geplant. An einigen Standorten haben wir zusätzlich Insektenhotels aufgestellt.

Ergänzend zum Insektenschutzprogramm haben wir im Berichtszeitraum die Konzepte unseres Grünflächenmanagements um neue Informationen und Lösungen ergänzt. Dies betrifft sowohl Neubau- als auch Modernisierungsprojekte. Zum Beispiel entwickelten wir Handlungsempfehlungen für Planungsbüros zum Thema lokales Regenwassermanagement unter verschiedenen Bedingungen. Außerdem führten wir Lösungen zur insektenfreundlichen Lichtgestaltung ein und realisierten Wege-, Feuerwehr- und Parkflächen mit reduziertem Versiegelungsgrad.

Entwicklung der Blühwiesenflächen der GESOBAU

Gemeinschaft stärken beim Urban Gardening

In Kooperation mit dem Verein Ackerpause e. V. hat die GESOBAU 2023 ein Urban-Gardening-Projekt in der Wohnanlage Mühlenstraße 26 in Pankow gestartet. Dort hat eine Gruppe von Mieter*innen inzwischen zwei Hochbeete angelegt. Deren Pflege organisieren sie über eine Chatgruppe und einen Gießplan. Alle zwei Wochen bietet ein Ackercoach des Vereins eine Sprechstunde an. Zu größeren Anlässen gibt es Workshops.

Bäume pflanzen für Menschen und Klima

Gemeinsam mit dem Energieunternehmen Vattenfall startete die GESOBAU AG im November 2023 das Projekt Tiny Forest, um das Mikroklima im Märkischen Viertel zu verbessern. Auf einer Fläche von 300 m2 wurden 900 Setzlinge gepflanzt. Aus ihnen soll ein Mini-Wald im Quartier entstehen, der den Anwohnenden einen kleinen grünen Erholungsort bietet und vor Hitze schützt. Gleichzeitig speichert der Tiny Forest CO2 in seiner Biomasse, sorgt für mehr Artenvielfalt und trägt dazu bei, Lärm und Abgase zu reduzieren. Das Berliner Engagement von Vattenfall ist inzwischen an die kommunale Berliner Energie und Wärme (BEW) übergegangen, die die Partnerschaft fortsetzt.

Die Menschen im Mittelpunkt: Wir engagieren uns sozial und kulturell

Wohnqualität, Erreichbarkeit von Infrastruktur, Sicherheit im Wohnumfeld, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – all das beinhaltet für uns der Ausdruck „Lebenswerte Quartiere“. Und genau das möchten wir unseren Mieter*innen bieten. Daher berücksichtigen wir bei unserem Engagement auch soziale Faktoren und unterstützen bei Bedarf auch jeden einzelnen Mieter und jede einzelne Mieterin.

Gleichzeitig wissen wir, wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist: Begegnungen, Austausch und Miteinander fördern den Gemeinsinn und bringen Stabilität in unsere Quartiere. Das fördern wir mit unseren vielfältigen sozialen und kulturellen Aktivitäten, Angeboten, Projekten und Kooperationen sowie mit der GESOBAU-Stiftung.

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Sozial- und Quartiersmanagement – engagiert in der Einzelfallhilfe und für gute Nachbarschaft

Unser Sozial- und Quartiersmanagement besteht mittlerweile aus zwölf Mitarbeitenden, die sich sowohl um soziale Belange als auch um die Stadtteilarbeit kümmern. Insgesamt vier Sozialmanager*innen sind Teil des Teams: Sie helfen unseren Mieter*innen im konkreten Einzelfall, arbeiten aber auch eng mit Verwaltungen, gemeinnützigen Trägern, Initiativen und Organisationen zusammen. Ziel ihrer Arbeit ist es, das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl in unseren Wohnanlagen durch verschiedene Projekte und Maßnahmen zu stärken.

Im Märkischen Viertel gibt es zudem eine Stelle für Quartiersarbeit (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 90). Unsere Quartierskoordinatorin arbeitet eng mit den Anwohnenden und Stadtteilakteur*innen zusammen, identifiziert deren Bedürfnisse und organisiert Angebote und Dienstleistungen. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Projekte mit lokalen Träger*innen anzustoßen.

Zufluchtswohnungen: Wir schützen Frauen, die Gewalt erleben

Für Frauen, die von Gewalt im häuslichen Umfeld bedroht sind, bieten wir seit 2022 gemeinsam mit den Wohnungsvermittlungen asap e. V. und Hestia e. V. Zufluchtswohnungen an. Auch über die Vereine Flotte Lotte e. V. und Paula Panke e. V. stellen wir Wohnungen zur Verfügung.

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Beratungs- und Begegnungsstätte für queere Menschen

Mit dem „House of Queers“ wurde im April 2022 der erste Treffpunkt für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/ Transgender-, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen – kurz LGBTQIA+ – in Reinickendorf eröffnet (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 91). Initiator ist der Verein „Regenbogen Reinickendorf“, der zu diesem Zweck ein ehemaliges Grenzhäuschen im Märkischen Viertel mit Unterstützung der GESOBAU AG instand gesetzt hat.

In der ersten Quartalsausgabe unseres Mieter*innenmagazins haben wir im Jahr 2025 ein Interview mit Andreas Otto, dem Gründer des Vereins, geführt. Der Beitrag soll für die oft von Diskriminierung geprägte Lebensrealität queerer Menschen sensibilisieren.

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Wir fördern Nachwuchstalente: der GESOBAU Jazz & Soul Award

Die GESOBAU AG prämiert seit 2025 talentierte Jazz- und Soul-Musiker*innen, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Im Berichtsjahr 2024 konnten sich dafür Solokünstler*innen und Bands erstmalig in dem Zeitraum vom 2. September bis zum 31. Oktober online bewerben. Teilnehmen konnten Musiker*innen des Genres Jazz und Soul zwischen 18 und 29 Jahren, die ihren Wohnsitz in Berlin haben.

Die drei Gewinner*innen wählte die vierköpfige GESOBAU-Jury aus über 40 Bewerbungen aus. Sie dürfen sich über Preisgelder und einen Auftritt auf dem Kunstfest Pankow 2025 freuen, das die GESOBAU jedes Jahr im Schlosspark Schönhausen ausrichtet. Das Kunstfest Pankow ist bekannt für sein vielfältiges Musikprogramm mit handverlesenen Acts aus Jazz und Soul. Mittlerweile gehört es seit über 20 Jahren in den Veranstaltungskalender zahlreicher Berliner*innen und begeisterte zuletzt mehr als 20.000 Besucher*innen. Die Erstplatzierte erhält zusätzlich die Möglichkeit, im Berliner Jazz-Club „A-Trane“ aufzutreten.

Mit dem GESOBAU Jazz & Soul Award möchte die GESOBAU AG die lebendige Kultur- und Musikszene Berlins als wichtigen Bestandteil der bunten Berliner Kieze fördern und Nachwuchskünstler*innen ein Sprungbrett für ihre Karriere bieten.Logo des GESOBAU Jazz & Soul Awards mit dem Schriftzug vor einem Lautsprecher.

Mieter*innenkommunikation zum Thema Demokratie

Wir als GESOBAU stehen ein für Demokratie – gegen Hass und Hetze und für ein friedliches Miteinander der vielen Menschen, die bei uns wohnen. Unter diesem Motto erschien auch die zweite Ausgabe von „Hallo Nachbar“ im Jahr 2024. Die verschiedenen Beiträge hatten das Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl in unseren Quartieren zu stärken und klar Stellung gegen Rechtspopulismus und Demokratiefeindlichkeit zu beziehen.

Ausgezeichnet: unser Mieter*innenmagazin

Im November 2023 wurde „Hallo Nachbar“, das Mieter*innenmagazin der GESOBAU, als „Deutschlands beste Mieterzeitung“ ausgezeichnet. Das Magazin gewann in der Kategorie „Große Unternehmen mit mehr als 10.000 Wohneinheiten“. Eine Fachjury bewertete die Magazine nach Themenauswahl, Layout und Gesamtkonzept.

Seit 1992 erscheint „Hallo Nachbar“ vier Mal im Jahr in einer Auflage von 48.000 Exemplaren und wird kostenlos verteilt. Im Magazin stellen wir engagierte Mieter*innen, Institutionen und Initiativen vor, die das Leben rund um unsere Häuser lebenswert machen.

Vier Personen bei der Übergabe des Preises für Deutschlands beste Mieterzeitung an die GESOBAU

© GdW: Preisverleihung „Deutschlands beste Mieterzeitung“

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GESOBAU-Stiftung fördert Vielzahl an Projekten

Logo der GESOBAU-Stiftung: Vier Hände

© GESOBAU AG

Die GESOBAU-Stiftung hat ein jährliches Budget von rund 50.000 bis 90.000 Euro. Im Jahr 2023 unterstützte die Stiftung 28 Projekte mit rund 38.000 Euro. Im Mittelpunkt standen dabei Angebote für Kinder, Jugendliche und Senior*innen in den Wohngebieten der GESOBAU. Darunter die Verteilaktion des Bildungsverbunds MV und des FACE-Familienzentrums, bei der 170 Taschen mit Schulmaterialien, Büchern und Spielen ausgegeben wurden, um Kinder auf den Schulstart vorzubereiten. Auch der Hausaufgaben- und Lernhilfe des Sportvereins Rot-Weiß Viktoria Mitte kamen die Geldmittelzusagen zugute, ebenso wie der Begegnungsstätte „Altes Waschhaus“ in Pankow-Weißensee, die Senior*innen alle zwei Wochen Unterstützung bei der Nutzung von Laptop, Tablet und Smartphone anbietet.

2024 unterstützte die Stiftung 41 Projekte im Umkreis unserer Bestände mit Geldmittelzusagen von rund 97.000 Euro. Diese gingen beispielsweise an Nachbarschafts-, Musik- und Straßenfeste. Auch Sportvereine erhielten Geldmittel für die Anschaffung neuer Trikots sowie Schulen und Kitas für besondere Projekte und Fördermaterialien. Die „LernEngel“ in Pankow konnten dank der Finanzierung kostenlose Nachhilfekurse anbieten. Auch ein Seniorentreff in der Binzstraße in Pankow konnte mithilfe der Stiftung renoviert werden. Zudem erhielten Kieztreffs sowie Freizeitzentren in Weißensee, Pankow und Wedding Geldmittel für ihre Ausstattung und um Kurse durchzuführen.

Darüber hinaus engagierten sich die GESOBAU und ihre Beschäftigten sowie die GESOBAU-Stiftung mit weiteren Aktionen, finanziellen Zuwendungen und ehrenamtlichem Einsatz für ihre Mitmenschen:

Mitarbeitende für den guten Zweck im Einsatz

2024 setzte sich die GESOBAU für ihre Mitarbeitenden das Ziel, „1.300 Stunden sozial engagiert“ zu sein. Mit insgesamt 1.730 Stunden wurde das Unternehmensziel sogar weit übertroffen. Für jede geleistete Stunde spendete die Wohnungs­baugesellschaft 25 Euro an die GESOBAU-Stiftung.

Insgesamt 390 GESOBAU-Mitarbeitende engagierten sich in verschiedenen Einrichtungen und Projekten in Berliner Kiezen. So kamen 43.250 Euro der Förderung gemeinnütziger Institutionen in den GESOBAU-Beständen oder hilfebedürftigen Mieter*innen zugute.

Unsere Beschäftigten unterstützten zum Beispiel die Kältehilfe Berlin, leisteten obdachlosen Frauen bei Spielenachmittagen Gesellschaft, übernahmen kleine Schönheitsreparaturen in einer NGO, organisierten Bingo-Nachmittage mit Senior*innen oder begleiteten Ausflüge für körperlich beeinträchtigte Menschen. Darüber hinaus waren die Mitarbeitenden eingeladen, auch eigene Wunschprojekte mit einer Zeitspende zu unterstützen.

Engagiert in der Winterzeit 2024

Im Dezember unterstützte die GESOBAU-Stiftung das weihnachtliche Entenkeulenessen der Franziskaner Suppenküche Pankow mit 1.000 Euro. Im Berichtsjahr 2024 haben sich viele unserer Beschäftigten bereits in der Suppenküche engagiert.

Ebenfalls mit Geldmitteln unterstützte die GESOBAU-Stiftung die Aktion „Helfen durch Geben“ des Netzwerks MV, die sich an ältere Menschen im Stadtteil richtet. Verschenkt wurden 100 Lebensmitteltaschen, die haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Tomatensoße, Müsliriegel und Weihnachtsgebäck im Gesamtwert von 30 Euro enthielten.

Förderwettbewerb 2024

Seit 2020 lobt die GESOBAU-Stiftung jährlich einen Förderwettbewerb aus, der einen thematischen Impuls vorgibt. Im Jahr 2024 stand dieser unter dem Motto „Mit Kreativität und Mut die Zukunft gestalten! Ein Wettbewerb zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen“. Der Schwerpunkt lag auf Projekten, die Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihre Potenziale zu entfalten sowie soziale und emotionale Kompetenzen zu entwickeln. Bewerben konnten sich gemeinnützige Organisationen und Initiativen, die mit innovativen Konzepten Bildung, Partizipation und die persönliche Entwicklung junger Menschen fördern. Zudem mussten die Projekte einen klar erkennbaren Bezug zum Wettbewerbsthema sowie zu den Stadtteilen und Quartieren haben, in denen die GESOBAU AG und ihre Töchter Wohnungsbestände verwalten und bewirtschaften.

Das Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro ging an die folgenden drei Projekte:

  • „Festland“ – ein Projekt für Teenager aus sozial benachteiligten und suchtbelasteten Familien,
  • „Küchenpartie mit peb – zusammen lecker kochen“ – generationsübergreifende Kochaktionen im Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus im Märkischen Viertel, die Familien mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund mit älteren Nachbar*innen zusammenbringen sollen, und
  • „Rede darüber!“ – eine Schulworkshopreihe für mentale Gesundheit mit interaktiven Workshops, die sowohl zur aktiven Beschäftigung mit psychischen Erkrankungen als auch zur Prävention und Entstigmatisierung beitragen sollen.

Darüber hinaus wurden zwei weitere Projekte außerhalb des Wettbewerbs mit insgesamt 15.000 Euro unterstützt:

  • „Empathie to go“ – eine Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit, geplant vom Team des FreiZeitHaus e. V., um junge Menschen trotz unterschiedlicher Einkommensverhältnisse, Lebensentwürfe, Bildungsgrade und politischer Haltungen zusammenzubringen, und
  • „Pop Up Streetart“ – flexible Kunst-Events, die mit einer mobilen Graffitiwand an verschiedenen Orten organisiert werden, um jungen Menschen vor Ort die Teilnahme zu ermöglichen.
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Bücher aus der Telefonzelle: tauschen, verschenken und begegnen

„Bring ein Buch, nimm ein Buch, lies ein Buch“ – das ist das Prinzip von Bücherboxen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 91). Im Juli 2024 hat die GESOBAU eine neue Bücherbox in der Togostraße im Wedding mit abwechslungsreichem Lesestoff eingerichtet. Eine weitere Bücherbox wurde im Pankeviertel in Pankow befüllt, somit hatten wir am Jahresende 2024 sieben Bücherboxen in unseren Beständen. Zwei weitere umgebaute Telefonzellen wurden im März 2025 in der Bollestraße in Tegel und in der Achillesstraße in Karow aufgestellt. Weitere Bücherboxen sollen 2025 am Ribbeck-Haus im Märkischen Viertel und in Hellersdorf errichtet werden.

Ein Netz aus engagierten Mieter*innen vor Ort, den jeweiligen Mieter*innenbeiräten und auch Kooperationspartnern kümmert sich darum, dass die Bücherboxen aufgeräumt bleiben, und es unterstützt bei der kulturellen Nachbarschaftsarbeit.

Auch Vorstand und Mitarbeitende der GESOBAU wurden aktiv: Die bereits vorhandenen Bücherboxen wurden im Rahmen unseres sozialen Unternehmensziels 2024 geputzt, gepflegt und mit neuem Lesestoff bestückt.

Christian Wilkens, Vorstand der GESOBAU, reinigt eine rote Bücherbox in Borsigwalde

© GESOBAU AG: Reinigung der Bücherbox in Borsigwalde