Zukunftsfähiges Bauen & Wohnen

Unser Ziel ist es, unseren Wohnungsbestand weiter zu erhöhen – durch Neubau, Ankauf sowie durch den Um- und Ausbau von Bestandsgebäuden. Dabei berücksichtigen wir gesellschaftliche Entwicklungen und Anforderungen unterschiedlicher Wohnbedarfe. Gleichzeitig haben wir den Anspruch und die Verantwortung, ökologische Standards einzuhalten: So senken wir kontinuierlich unseren Ressourcen- und Energieverbrauch und reduzieren dadurch unseren CO2-Fußabdruck. Zudem setzen wir verstärkt auf erneuerbare Energie und schaffen dort Ausgleich, wo wir in die Umwelt eingreifen.

Doch Klima- und Umweltschutzmaßnahmen gehen häufig mit höheren Baukosten einher. Dabei besteht unser Auftrag als kommunale Wohnungs­baugesellschaft darin, Wohnungen zu sozialverträglichen Mieten anzubieten. Vor diesem Hintergrund gilt es, bei jedem Projekt diese beiden Pole zu berücksichtigen und bestmöglich in Einklang zu bringen.

GEORG UNGER, Prokurist – Leiter Technik:

„Technik allein macht ein Gebäude nicht klimaneutral – aber ohne die richtigen technischen Lösungen erreichen wir unser Ziel nicht. Als kommunales Wohnungsbauunternehmen stehen wir in der Verantwortung, unseren Bestand zukunftsfähig zu machen. Das bedeutet: Wir modernisieren mit Augenmaß, werten Gebäude energetisch auf und schaffen Schritt für Schritt die Grundlage für einen klimaneutralen Betrieb bis 2035.“

Mehr Wohnraum durch Neubau und Ankauf schaffen

Den landeseigenen Wohnungsbestand ausbauen: Das ist das gemeinsame Ziel des Berliner Senats und der sechs landeseigenen Wohnungs­baugesellschaften und Berlinovo. Im Berichtszeitraum wurden bei der GESOBAU insgesamt 1.750 neue Wohnungen errichtet (2023: 1.086; 2024: 664). Zudem wurden 346 Wohnungen durch Bestandsankäufe erworben (2023: 184; 2024: 162), durch Ankäufe projektierter Neubauten 188 Wohnungen (2023: 126; 2024: 62). Mit dem Beitrag der GESOBAU erhöhte sich der Bestand der sechs Wohnungs­baugesellschaften 2024 somit auf gut 360.000 Wohnungen; bis 2026 soll er auf 400.000 Wohnungen anwachsen.

Weiße Wohngebäude der Wohnanlage Amalienpark

© GESOBAU AG / Markus Löffelhardt: Ankauf Wohnanlage Amalienpark

Weiße Neubaugebäude im Areal Beate-Hahn-Straße

© GESOBAU AG / Thomas Bruns: Neubau-Areal Beate-Hahn-Str.


 

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Fertigstellungen Neubaumaßnahmen in 2023
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Fertigstellungen Neubaumaßnahmen in 2024

Wir bauen neu

Wir betreuen unternehmensweit 36 Neubauvorhaben (2023: 40). Davon sind

  • neun Objekte im Bau (2023: 10),
  • sieben in Planung (2023: 8) und
  • ein weiteres Projekt wurde im Jahr 2024 unterbrochen bzw. nicht mehr weiterverfolgt (2023: 1).

Die anderen Projekte werden aktuell vorbereitet oder befinden sich bereits in der Abschlussphase. Drei weitere Neubauprojekte sollen laut Bauplan bis 2028 begonnen werden.¹ Anwohnende und Menschen, die von den Bauvorhaben in direkter Weise betroffen sind, binden wir im Rahmen von Partizipationsverfahren mit ein.

Insbesondere durch ihre Neubauaktivitäten trägt die GESOBAU aktiv dazu bei, der steigenden Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum langfristig gerecht zu werden. Sie bietet Lösungen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse einer stetig wachsenden Einwohnerzahl Berlins. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Neubaumaßnahmen, die durch Mietpreisbegrenzungen auch für Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen erschwinglich sind. Dachaufstockungen sind hierbei ökologisch besonders vorteilhaft, da dadurch neuer Wohnraum geschaffen werden kann, ohne zusätzlichen Flächenverbrauch, Bodenversiegelung und kostenintensive Erschließungsarbeiten. Die GESOBAU sieht den Fortgang des Geschäftsverlaufs weiterhin als stabil an und ist bestrebt, ihre Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit durch einen ganzheitlichen wirtschaftlichen Blick zu sichern. Ein verantwortungsvoller Umgang mit allen Ressourcen, ein optimaler Service für die Mieter*innen und Partner der GESOBAU sowie stabile Einnahmen sind hierbei essenziell.

1 Die berichteten Zahlen beziehen sich auf Neubauten und projektbezogene Ankäufe. In dieser Darstellung der Wachsstumsstrategie nicht berücksichtigt ist u. a. die Bebauung der Elisabeth-Aue sowie die Nachnutzung des Flughafens Tegel.

Reinickendorfer Stadtentwicklungspreis 2024 für Nachverdichtungsprojekte

Für zwei unserer Projekte im Märkischen Viertel haben wir 2024 den Reinickendorfer Stadtentwicklungspreis erhalten. Mit diesem Preis ehrt das Bezirksamt Reinickendorf herausragende Bauvorhaben, die den hohen Ansprüchen an nachhaltige, ortsbildprägende und integrative Stadtentwicklung gerecht werden. Ausgezeichnet wurden wir für die Nachverdichtung in der Finsterwalder Straße, in der wir neuen Wohnraum mit 84 Wohneinheiten anstelle eines alten Parkhauses geschaffen haben; und für das Theodor Quartier im Senftenberger Ring, das als städtebauliches Konzept für qualitätsvolle, mischgenutzte Nachverdichtung in der Großwohnsiedlung gewürdigt wurde.

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Frisch unterzeichnet: Entwicklung des Schumacher Quartiers auf dem früheren Flughafen Tegel

Die GESOBAU AG hat im März 2025 die Einbringungs- und Realisierungsverträge für zwei Baufelder im Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel unterzeichnet. Auf dem Areal soll ein nachhaltiges und soziales Wohnviertel mit über 5.000 Wohnungen für mehr als 10.000 Menschen entstehen. Im Einklang mit der Charta des Schumacher Quartiers plant die GESOBAU AG, die Wohnungen in Holzhybridbauweise zu errichten – mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern sowie Dachbegrünung für eine verbesserte Ökobilanz. Insgesamt will die GESOBAU AG im ersten Bauabschnitt in dem Quartier rund 330 Mietwohnungen bauen. Von diesen sollen 50 Prozent gefördert werden, um bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der Baustart ist für Anfang 2027 vorgesehen.

Visualisierung des geplanten Schumacher Quartiers auf dem ehemaligen Flughafen Tegel

© Tegel Projekt GmbH: Schumacher Quartier

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Wir schaffen Wohnraum für alle

Bei allen Neubauvorhaben beziehen wir gesellschaftliche Entwicklungen und die Anforderungen der jeweiligen Mieter*innengruppen in unsere Planungen mit ein – beispielsweise von Senior*innen, Studierenden, Alleinerziehenden sowie geflüchteten Menschen.

Wohnungen für Senior*innen

Schon heute leben immer mehr ältere und pflegebedürftige Mieter*innen in den Beständen der GESOBAU. Entsprechend berücksichtigen wir den demografischen Wandel bei unseren Neubauprojekten: So liegt der Anteil von barrierefreien Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen – wie gesetzlich vorgeschrieben – bei über 50 Prozent. Ebenso ist die Hälfte der Neubauwohnungen barrierearm konzipiert. Wo es wirtschaftlich möglich ist, gehen wir auch über diese Mindestforderung hinaus.

Auf dem Areal Beate-Hahn-Straße/Marianne-Foerster-Straße in Pankow (vormals Projekt Idunastraße) entsteht ein neues urbanes Quartier, das auch die Bedürfnisse älterer Menschen im Blick hat: Zwei der insgesamt 14 Häuser sind speziell für diese konzipiert. 2024 wurden in den Obergeschossen 91 Senior*innenwohnungen fertiggestellt sowie Gewerbeflächen für seniorennahe Dienstleistungen im Erdgeschoss. Zusätzlich werden vier Wohngemeinschaften mit jeweils acht Zimmern durch einen sozialen Träger betrieben. Ein Drittel der Senior*innenwohnungen wird als geförderter Wohnraum vermietet. Der Anteil der geförderten Wohnungen des gesamten Quartiers liegt bei 50 Prozent.

Wohnungen für Studierende

Die GESOBAU AG hat im Sommer 2023 ein Wohnhaus für Studierende im Quartier Stadtgut Hellersdorf fertiggestellt: Der GESOcampus umfasst insgesamt 40 Wohnungen für 84 Studierende. Neben den Einzelappartements und Wohngemeinschaften gibt es auch Gemeinschaftsbereiche – dazu zählen Lernräume mit Arbeitsplätzen und Multimediaversorgung, Sitzgelegenheiten mit Bücherregalen, eine Kaffeebar, ein Sportraum, ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch und Kicker sowie eine Dachterrasse mit Blick über den Kiez.

Im September 2024 legte die GESOBAU den Grundstein für 105 neue Wohnungen mit 242 Wohnplätzen für Studierende und Auszubildende im Quartier Alt-Wittenau in Berlin-Reinickendorf. Die jungen Menschen sollen in Ein-Zimmer-Wohnungen und Wohngemeinschaften für zwei bis vier Personen nicht nur erschwinglich wohnen, sondern auch Gemeinschaftsräume zum Lernen, Gamen und Beisammensein sowie Waschmöglichkeiten im Haus nutzen können. Auch Gewerbeflächen zur Nahversorgung für Lebensmittel und Drogerieartikel sind in Planung. Das Quartier soll bis Sommer 2026 bezugsfertig sein und preiswerten Wohnraum mit einer monatlichen Bruttokaltmiete ab 380 Euro für junge Menschen bieten.

Visualisierung des Neubau-Quartiers Alt-Wittenau mit Wohnungen für Studierende und Einkaufsmöglichkeiten

© ImmProjekt Entwicklungs GmbH & Co. Roedernallee KG: Visualisierung Quartier Alt-Wittenau

Wohnungen für Alleinerziehende

Alleinerziehende stehen vor vielfältigen Herausforderungen – häufig auch vor finanziellen. Mit unseren Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen wollen wir ihnen günstigen Wohnraum anbieten. Hier achten wir bei der Planung auf eine möglichst kompakte und effiziente Raumgestaltung. Dadurch können wir die absolute Miete der Wohnung – inklusive Nebenkosten – so niedrig wie möglich halten.

Wohnungen für Familien

In der Titiseestraße in der Reinickendorfer Rollbergesiedlung entsteht der neue „FACE CAMPUS“: ein Familienzentrum und eine Kindertagesstätte mit 80 Plätzen im Erdgeschoss sowie 126 Wohnungen in den darüberliegenden Stockwerken. Nach zweijähriger Bauzeit wurden die Wohnungen im November 2024 schlüsselfertig an die GESOBAU AG übergeben. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Drittel der Wohnungen vermietet, seit Anfang Februar 2025 sind alle Wohnungen belegt – mindestens 50 Prozent als geförderter Wohnraum. Das Familienzentrum und die Kita sollen im Frühjahr 2026 den Betrieb aufnehmen.

Der Bau ist ein Kooperationsprojekt des Kirchenkreises Reinickendorf und der GESOBAU AG. Es wird durch den Bezirk Reinickendorf unterstützt und mit Fördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen finanziert.

Wohnraum für Geflüchtete

Im Auftrag des Berliner Senats bauen wir modulare Unterkünfte für geflüchtete Menschen MUF, die zuvor in Notunterkünften oder Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht waren. Die MUFs haben das Ziel, den Menschen eine würdevollere und sichere Bleibe zu bieten. 2024 wurde eine Unterkunft in Pankow fertiggestellt. In den 61 Einheiten der sieben Wohnhäuser ist Platz für rund 320 geflüchtete Menschen. Eine weitere MUF ist in Pankow in der Kavalierstraße geplant. Hier soll durch Nachverdichtung in zwei Wohngebäuden Wohnraum für 422 Menschen entstehen.

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Schlüsselübergabe MUF Kirchstraße

Auszeichnung für den Umbau des ehemaligen GESOBAU-Verwaltungssitzes zu Senior*innenwohnen

Innerhalb von drei Jahren hat die GESOBAU ihre ehemalige Firmenzentrale im Märkischen Viertel zu 66 Senior*innenwohnungen umgebaut, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Mit diesem Projekt wurde zusätzlicher Wohnraum geschaffen, der speziell auf die Anforderungen und Wünsche älterer Bewohner*innen zugeschnitten ist. 2024 wurde die GESOBAU dafür mit dem „Deutschen Bauherrenpreis“ ausgezeichnet. Der Preis steht unter dem Motto „Hohe Qualität – tragbare Kosten“ und prämiert zukunftsweisende und innovative Bauprojekte, die den vielfältigen Herausforderungen mit übertragbaren Lösungen begegnen. Die Einreichungen umfassen Neubauten, Modernisierungen sowie Umbauten.

Außenansicht der ehemalige Firmenzentrale im Märkischen Viertel, welche zu Senior*innenwohnungen umgebaut wurde

© GESOBAU AG / Thomas Bruns: Umwandlung von Gewerbe zu Wohnraum

Fokus

Digitale Lösungen erleichtern den Alltag

Bildschirm zum Steuern der Wohnbeleuchtung in Senior*innenwohnungen
© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Pflege@Quartier – CO2-Wächter und Steuern der Wohnbeleuchtung
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Die Digitalisierung hält zunehmend Einzug im Wohnungsbau und in unseren Quartieren. Wir setzen immer häufiger neue Technologien ein, um die Wohnqualität für unsere Mieter*innen zu erhöhen. Digitale Hausaushänge informieren sie beispielsweise in Echtzeit über Wetter und ÖPNV. Diese Technologie ist bereits in mehreren Gebäuden im Einsatz.

Die GESOBAU bietet mit „Pflege@Quartier“ zudem ein Wohn- und Versorgungskonzept, das mithilfe digitaler Lösungen seniorengerechtes Wohnen außerhalb von Pflege- oder Altersheimen ermöglicht. Ältere Menschen können ihre Wohnungen mit verschiedenen Lösungen ausstatten lassen, um so länger und sicher in vertrauter Umgebung wohnen zu können. Dazu gehören beispielsweise Wassermelder, die mittels eines Licht- oder Klangsignals auf austretendes oder überlaufendes Wasser aufmerksam machen. Ebenso ein „Herdwächter“ mit Infrarotsensor, der Wohnungsbrände zu vermeiden hilft, indem er den Herd bei Überhitzung oder Rauchbildung ausschaltet. Auch Inaktivitätsmelder zählen zu den Optionen: Diese erfassen Bewegungen in der Wohnung, schlagen Alarm bei ungewöhnlich langer Inaktivität und geben den Senior*innen so ein Gefühl von zusätzlicher Sicherheit. Das Öffnen der Eingangstür per Fernbedienung vom Bett aus kann ebenfalls möglich gemacht werden. Bis Ende 2024 konnten Interessierte die digitalen Lösungen in einer Musterwohnung im Stadtgut Hellersdorf anschauen und sich beraten lassen. Ab Mitte 2025 wird die Wohnung nach einem Umzug im Berliner Norden zu besichtigen sein.

Eine digitale Grundversorgung mit schneller Internetgeschwindigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung für attraktiven Wohnraum. Deshalb treiben wir den Glasfaserausbau in unseren Beständen voran. So wollen wir in Zeiten flexibler Arbeitsmodelle die digitale Kommunikation unterstützen und für unsere Mieter*innen einen Mehrwert schaffen. Seit November 2023 geht der Glasfaserausbau von rund 25.000 Wohnungen in Reinickendorf, Mitte und Charlottenburg durch den Anbieter Tele Columbus schrittweise voran. Viele Bewohner*innen profitieren bereits von schnellem Internet, hochauflösendem Fernsehen und Telefonie über den Anbieter. Die Umrüstung umfasst zudem die Erweiterung der bestehenden Netzinfrastruktur im Gebäude auf FTTH (Fiber to the Home), wodurch Glasfaser bis in die einzelnen Wohneinheiten verlegt wird. Die Glasfasernetze in den Gebäuden ermöglichen nach Fertigstellung einen „Open Access“, sodass Bewohner*innen zukünftig zwischen verschiedenen Anbietern wählen können.

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Bestehenden Wohnraum ausbauen und effizient nutzen

Wir wollen den angespannten Berliner Wohnungsmarkt nicht nur durch Neubau und Ankauf entlasten. Wir prüfen auch, inwiefern wir unsere Bestände aus- und umbauen können – um dadurch neuen Wohnraum zu schaffen. Zudem haben wir zusammen mit den anderen landeseigenen Wohnungs­baugesellschaften ein gemeinsames Tauschportal für Wohnungen entwickelt. Ziel ist es, bestehenden Wohnraum optimal zu nutzen.

Dachaufstockungen bei Bestandsgebäuden

Im Quartier „Schwyzer Kiez“ entstehen seit 2022 insgesamt 60 neue Wohnungen durch Dachaufstockungen bei neun von zehn existierenden Gebäuden. Im Jahr 2024 war der Bau von 34 der 60 Wohneinheiten abgeschlossen. Auch in der Wohnanlage im Stiftsweg in Pankow wurden Bestandsgebäude seit 2022 aufgestockt und die letzten der insgesamt 71 neuen Dachgeschosswohnungen im Jahr 2024 fertiggestellt. Weitere Aufstockungen sind bis Mitte 2026 im Märkischen Viertel sowie am Hamburger Platz geplant: So sollen im Märkischen Viertel am Wilhelmsruher Damm 148 insgesamt 13 Wohneinheiten entstehen, am Hamburger Platz insgesamt 62.

Insgesamt arbeiteten wir im Berichtszeitraum an sieben Projekten bei Bestandsgebäuden, um neuen Wohnraum durch Dachaufstockungen zu schaffen. Im Jahr 2023 wurden 38 solcher Aufbauten fertiggestellt; 2024 waren es 35.

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So schützen wir das Klima

Treibhausgasemissionen von Gebäuden verringern bis hin zur Klimaneutralität: Das zählt klar zu den Schwerpunkten unseres Nachhaltigkeits­bestrebens. Durch die Klimaschutzvereinbarung 2020 (s. Nachhaltigkeits­bericht 2022/23, S. 72) mit dem Land Berlin haben wir in den vergangenen Jahren bereits große Mengen an CO2-Emissionen eingespart. Um die klimarelevanten Treibhausgase weiter zu reduzieren und unsere CO2-Bilanz kontinuierlich zu verbessern, hat die GESOBAU eine Klimaschutzstrategie erarbeitet. Darin setzen wir uns messbare Ziele und untermauern sie mit konkreten Maßnahmen.

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Schlüsselrolle: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Der Gebäudesektor ist besonders energieintensiv. Damit trägt auch die GESOBAU eine erhebliche Verantwortung, der wir uns stellen: Wir wollen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und fokussieren uns auf Energieeffizienz-Maßnahmen und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger.

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Wir machen unsere Bestandsgebäude energieeffizienter

Durch Modernisierungen verbessern wir die Energieeffizienz unserer Bestandsgebäude. Sie werden unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit als energetische Modernisierungen umgesetzt. Im Berichtszeitraum haben wir 1.268 Wohneinheiten modernisiert, das entspricht etwa 2,6 Prozent unseres Wohnungsbestands. Im Jahr 2024 wurden 396 Wohneinheiten energetisch modernisiert (2023: 872).

Ab Sommer 2023 sollen 348 Wohnungen in den Siedlungsgebäuden Am Steinberg und am Hamburger Platz modernisiert werden – dazu zählen neue Heizungsanlagen und Bäder sowie eine Fassadendämmung und der Austausch von alten Fenstern. Durch die energetischen Modernisierungsmaßnahmen können in dem Wohnquartier jährlich insgesamt bis zu 836 Tonnen CO2 eingespart werden.

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Energieversorgung: Wir bewirtschaften unsere Gebäude immer nachhaltiger

Im Jahr 2023 hat die GESOBAU insgesamt 323.025 MWh verbraucht; 2024 waren es 317.059 MWh. Die Werte beziehen sich auf den Wohnungsbestand ohne die Hauptverwaltung und umfassen ebenfalls die Warmwassererzeugung sowie die dezentralen Heizungen.

Unser Ziel ist es, alle Wohnbestände vor 2045 CO2-neutral zu versorgen. Als Bewirtschafterin können wir die Energiequellen wählen: Seit 2009 beziehen wir deshalb unseren Hausstrom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen.

Die benötigte Wärme beziehen wir derzeit hauptsächlich aus Fern- und Nahwärme sowie Erdgas. Vereinzelt werden noch Heizöl, Kohle und Strom verwendet. Die Nutzung der CO2-intensiven Brennstoffe Kohle und Heizöl stellen wir dabei schrittweise ein – sie haben derzeit einen Anteil von etwa 12,5 Prozent an den CO2-Emissionen der gesamten GESOBAU (2023: 12,9 Prozent). Zudem wollen wir generell auf fossile Energieträger verzichten. Die bezogene Fernwärme wird schon heute zu einem großen Anteil aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugt und beinhaltet einen Anteil erneuerbarer Energien.

Der lokale Energieversorger für Berlin und GESOBAU-Vertragspartner BEW, ehemals Vattenfall, arbeitet an verschiedenen Technologien, die spätestens bis zum Jahr 2045 eine CO2-neutrale Energieversorgung mit Stadtwärme, lokaler Fernwärme, gewährleisten sollen. Als Zwischenschritt soll bis zum Jahr 2030 mindestens 40 Prozent der Energie im Stadtwärmenetz aus erneuerbaren Quellen oder aus Abwärme stammen.

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Noch mehr Sonnenenergie vom Dach

Im Jahr 2006 haben wir mit der Verpachtung erster Dachflächen begonnen. Seitdem haben wir sowohl mit verschiedenen Kooperationspartnern als auch im Eigenbetrieb Photovoltaik (PV)-Anlagen und Solarthermie-Anlagen installiert. Diese erreichen zusammen eine Ertragsleistung von bis zu 1.484 kWp pro Jahr. Den größten Anteil machen dabei die Dachflächen für PV-Anlagen aus, die wir an die Berliner Stadtwerke für die Erzeugung von Mieter*innenstrom verpachtet haben. Mit der emissionsfrei produzierten Energie können etwa 2.178 Haushalte versorgt werden. Ende 2024 nutzten dies weniger als 30 Prozent der Haushalte.

Seit dem 1. Januar 2023 gilt bei Neu- und Umbauten das Solargesetz Berlin: Dieses hat das Ziel, Solarpotenzial auf den Dächern Berlins nutzbar zu machen. Bei der GESOBAU kommen etwa 90.000 m² Dachfläche für PV-Anlagen bei Modernisierungs- und Neubauprojekten infrage. Auf mindestens 30 Prozent hiervon sollen PV-Anlagen installiert werden. Wir rechnen bei dieser Quote damit, dass die Solarflächen auf unseren Dächern Energie von circa 4.300 MWh pro Jahr erzeugen.1 Projektabhängig untersuchen wir, ob eine höhere Belegung der Dachflächen mit PV-Kollektoren möglich ist. Die kalkulierten Installationskosten liegen derzeit bei rund 8 Millionen Euro.

Wir planen, zwischen 2025 und 2031 im Neubau 20 Solaranlagen-Projekte (betrifft 2.577 Wohneinheiten und eine Dachfläche von 39.200 m²) sowie bei Modernisierungsmaßnahmen 57 Projekte (betrifft 3.150 Wohneinheiten und eine Dachfläche von 50.960 m²) umzusetzen. Im Neubau können dadurch voraussichtlich 1.941 Wohneinheiten vom Mieter*innenstrom profitieren, durch die Modernisierungen 1.338 Wohneinheiten.

Zudem plant die GESOBAU, künftig auf circa 38.000 m2 Dachfläche PV-Anlagen selbst zu betreiben (Neubau: ca. 10.900 m2; Modernisierungen: ca. 27.100 m2).

Im Jahr 2024 wurden auf den Dächern von fünf Neubau- und Modernisierungsprojekten sowie Ankaufsobjekten Solaranlagen installiert. Dies kommt insgesamt 1.175 Wohneinheiten zugute.

1 Die Kennzahl bezieht sich nur auf den Eigenanteil der GESOBAU-Solarflächen.

 

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Klimaschonender heizen – im Bestand und im Neubau

Sowohl bei Modernisierungs- als auch bei Neubauvorhaben prüfen wir, wie wir unsere Gebäude möglichst klimaschonend beheizen können – und haben dabei stets die Wirtschaftlichkeit im Blick.

Fernwärme

Wo möglich, entscheiden wir uns zumeist für Fernwärme als Heiztechnik (s. Nachhaltigkeits­bericht 2019, S. 40). In unseren Beständen versorgen wir bereits rund 75 Prozent unserer Wohnungen mit Fernwärme (Stand 2024); weit vor 2045 sollen rund 6.800 Wohnungen in über 210 Wohnhausgruppen diese Heiztechnik erhalten.

Sowohl bei Neubau- als auch bei Modernisierungsvorhaben prüfen wir, ob ein Anschluss ans Fernwärmenetz möglich ist. Wo dies der Fall ist, werden die Wohnhäuser entsprechend auf Fernwärme umgestellt.

Im Berichtszeitraum konnten insgesamt 1.767 Wohneinheiten auf Fernwärme umgestellt werden; 1.282 davon im Jahr 2023 und 485 im Jahr 2024.

Alternative Heizungsarten

Ist eine Anbindung an das Fernwärmenetz nicht möglich, entscheiden wir uns für alternative Heizungsarten mit möglichst geringen CO2-Emissionen: Natürliche Energiequellen sind eine mögliche Alternative. Dabei kommen Erdwärme-Anlagen und Wärmepumpen infrage. Der Einsatz von Erdwärme benötigt lange Planungs- und Genehmigungszeiten, der Einsatz ist bisher nicht gelungen. Derzeit priorisieren wir den Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen.

Heizungssysteme richtig einstellen

Doch nicht nur Heizungssystem und Energieträger haben Einfluss auf den CO2-Ausstoß: Die Heizung muss zudem regelmäßig gewartet und optimal eingestellt sein. Um das zu gewährleisten, überwachen wir jede neue zentrale Heizungsanlage mit entsprechender Messtechnik und arbeiten mit externen Dienstleistern zusammen. Das Monitoring ermöglicht, dass die Heizung im optimalen Bereich betrieben wird. Neben geringeren CO2-Emissionen profitieren unsere Mieter*innen damit gleichzeitig von geringeren Betriebskosten.

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Ressourcensparendes Bauen & Wohnen

Wir wollen nicht nur den Energieverbrauch unserer Bestände minimieren, sondern auch unserem gesamten Ressourcenverbrauch verantwortungsvoll begegnen – von der Wasser- und Bodennutzung bis hin zur Verwendung von Baustoffen. Zu diesem Zweck betrachten wir den Energie- und Ressourceneinsatz eines Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg. Wir führen Lebenszyklusanalysen durch und optimieren unsere Ausbaustandards, um eine nachhaltigere Bauweise zu erreichen. Zudem setzen wir verstärkt auf nachwachsende, natürliche und recycelte Baustoffe und bilden unsere Projektleiter*innen mehrmals im Jahr in verschiedenen Workshops und durch externe Fachvorträge zu Themen des nachhaltigen Bauens weiter.

Wasser

Neben Energie ist Wasser die Ressource, die wir beim Betrieb unserer Bestandsgebäude hauptsächlich verbrauchen: Der Großteil des Wassers wird in den privaten Haushalten verbraucht – und bis vor einigen Jahren auch bei der Bewässerung der rund 1.342.556 m2 großen Grünanlagen. Doch mit Blick auf den stark sinkenden Grundwasserspiegel haben wir uns entschieden, unsere Außenanlagen nicht mehr zu bewässern. Der Großteil unseres Grünflächenbestands besteht aus resistenten Pflanzen, die Trockenheit vertragen und sich bei Regen wieder regenerieren – hierzu zählen auch Rasenflächen. Eine Bewässerung erfolgt nur in Ausnahmesituationen, beispielsweise bei Neuanpflanzungen im Rahmen der Fertigstellungspflege.

Die Mehrheit unserer Neubauten ist mit begrünten Flachdächern ausgestattet. Hier setzen wir bevorzugt auf Retentionsdach-Systeme, die eine effektive und nachhaltige Kombination aus Dachbegrünung und Regenwassermanagement darstellen. Bei starken Regenfällen halten die Systeme das Regenwasser zurück und lassen es dann zeitverzögert und kontrolliert in Mulden abfließen, die auf den nahe gelegenen Freiflächen installiert wurden. So wird es dem natürlichen Wasserhaushalt zugeführt. Gleichzeitig achten wir bei der Dachbegrünung darauf, dass die Pflanzenarten optimal an den jeweiligen Standort angepasst sind und gut mit Trockenperioden zurechtkommen. Diese pflegeleichten Pflanzen benötigen nicht nur weniger Wasser, sie tragen auch aktiv zur Verbesserung der Luftqualität bei, indem sie CO2 und Feinstaub aus der Luft filtern.

Zukünftig wollen wir unsere Flachdächer als Biodiversitätsdächer gestalten. Auch hier ist die kontrollierte Regenwasserrückhaltefunktion ausschlaggebend, um die spezielle Oberflächengestaltung für Insekten und andere Tiere dauerhaft bewohnbar zu machen. Die Dächer sollen mit verschiedenen großen Gräsern und Stauden bepflanzt werden. Zudem sollen Wasser- und Sandlinsen sowie Steinformationen und Totholz auf den Dächern Platz finden. Ziel ist es, die natürliche Vegetation mit all ihren Bestandteilen auf dem Dach abzubilden und so die Artenvielfalt zu fördern.

Boden

Unser Ziel ist es, möglichst flächensparend zu bauen, Flächen optimal zu nutzen und den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten.

Dabei muss jedes Bauprojekt individuell betrachtet werden. Grundsätzlich legen das Baurecht sowie wirtschaftliche Faktoren die Art der Bebauung fest. Bauflächen werden in Berlin immer knapper. Daher prüfen wir, ob unsere Bestandsgebäude aufgestockt werden können und setzen dies – sofern möglich – um.

Zudem gestalten wir Außenanlagen in Form von klimaresistenten Grünflächen. Seit 2020 nutzen wir diese, um Konzepte für den Schutz und die Förderung der biologischen Artenvielfalt umzusetzen. Sofern für einen Neubau Bäume gefällt werden, pflanzen wir entsprechend den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes zum Ausgleich neue.

Da es in Berlin keine Vorgaben gibt, wie viele neue Stellplätze im Neubau geschaffen werden müssen (Stellplatzschlüssel), hat die GESOBAU einen großen Einfluss darauf, ob und wie viel Boden durch Stellplätze versiegelt wird.

In den nächsten Jahren wollen wir damit beginnen, den sogenannten Biotopflächenfaktor (BFF) für alle Neubauten zu nutzen. Der BFF ist ein Planungsinstrument des Landes Berlin, mit dem die Ökosystemdienstleistungen – die direkten und indirekten Beiträge der Natur zum menschlichen Wohlbefinden – städtischer Flächen bewertet werden können. Mit der Nutzung des BFF wollen wir die ökologische Qualität unserer Flächen messbar machen. Das Instrument soll zukünftig als ökologischer Mindeststandard für bauliche Änderungen und Neubebauungen genutzt werden.

Baustoffe

Im Neubau und bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden verwenden wir verschiedene Baustoffe, insbesondere mineralische Rohstoffe wie Sand und Kies. Um lange Transportwege zu vermeiden, beziehen wir Materialien, wann immer möglich, aus der Region. Die Menge der verbrauchten Ressourcen wurde im Berichtszeitraum nicht erfasst; konkrete Daten liegen entsprechend nicht vor.

Unseren Ausbaustandard prüfen wir sorgfältig hinsichtlich der Verwendung nachhaltiger Alternativen, mit denen wir die CO2-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude senken und die Kreislauffähigkeit der Baustoffe erhöhen können. Auch gesundheitliche Aspekte in Bezug auf die Materialien und Bauweise haben wir dabei im Blick. Sofern diese Alternativen nicht unserem Kernauftrag, günstigen Wohnraum zu schaffen, entgegenstehen, setzen wir sie bevorzugt ein. Darüber hinaus prüfen wir Bauweisen, die einen sortenreinen Rückbau ermöglichen, bei dem die Bauabfälle aus Abbrüchen bestmöglich getrennt abgebrochen und gesammelt werden, um sie für das Recycling vorzubereiten. Auch Bauweisen, die eine einfache Umnutzung erlauben, ziehen wir in Betracht. Wir möchten zudem den Einsatz von Recyclingmaterialien verstärken.