Beteiligung & Kooperationen

Beteiligungen und Kooperationen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Wir beziehen Anwohner*innen und Mieter*innen, die von Baumaßnahmen betroffen sind, in die Planungen mit ein.

Auch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit weiteren Akteur*innen ist uns wichtig. Denn wir sind überzeugt: Wenn unterschiedliches Wissen und vielfältige Erfahrungen zusammenkommen, kann Bestehendes besser werden und Neues entstehen. Dabei hat das soziale Engagement bei uns einen hohen Stellenwert. Mit vielfältigen Kooperationen, Spenden und Sponsoringaktivitäten nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und stellen sicher, dass die Lebensqualität in den Beständen der GESOBAU gestärkt wird.

 

HELENE BÖHM, Leiterin Sozial- und Quartiersmanagement:

„Nicht alle Menschen haben die gleichen Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Insbesondere jungen Erwachsenen aus schwierigen Verhältnissen fällt es nicht leicht, nach dem Auslaufen der Jugendhilfe eine Wohnung zu finden. Doch ein eigenes Zuhause ist die Basis für ein eigenverantwortliches Leben. Mit unserem Kooperationspartner wollen wir hierzu unseren Beitrag leisten.“

Leuchtturmprojekt bunt & vielfältig

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Beteiligung bei Neubauten – wir beziehen Anwohner*innen und Mieter*innen ein

Wohnungsneubau verändert bestehende Siedlungen – und wir beteiligen diejenigen, die davon direkt betroffen sind. Deshalb beziehen wir unsere Mieter*innen und weitere Anwohner* innen frühzeitig in unsere Planungen ein. Grundlage dafür sind die „Leitlinien für Partizipation im Wohnungsbau“.

In der Anwohner*innen-Partizipation setzen wir auf unterschiedliche Kommunikationsformate, die die Anforderungen verschiedener Personengruppen berücksichtigen: So treten wir mit den Anwohner*innen sowohl on- als auch offline in Kontakt – zum Beispiel via E-Mail, mit Videos oder per Postkarte. Bei den Beteiligungsformaten nutzen wir unter anderem Fragebögen, organisieren aber auch Versammlungen vor Ort. Durch die Kombination unterschiedlicher Formate stellen wir sicher, dass wir möglichst viele und unterschiedliche Anwohner*innengruppen erreichen und beteiligen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie haben wir im Berichtszeitraum erneut verstärkt auf Online-Kommunikation gesetzt. Unter Einhaltung von Hygieneregeln fanden aber auch wieder Vor-Ort-Veranstaltungen statt – womit wir insbesondere dem Wunsch der Älteren nachgekommen sind, wie Umfragen ergaben.

Insgesamt gibt es vier Stufen der Beteiligung. Sie unterscheiden sich in dem Grad, wie stark die Mieter*innen und Anwohner*innen Einfluss nehmen können:

Information

Wir organisieren Veranstaltungen, veröffentlichen Informationen auf unserer Internetseite und benennen direkte Ansprechpartner*innen für Rückfragen. Durch eine offene Kommunikation begegnen wir frühzeitig Ängsten und Sorgen der Anwohner*innen und schaffen Vertrauen.

Konsultation

Wir sammeln Hinweise, Anregungen und Ideen aus der Anwohner*innenschaft, geben Rückmeldungen zur Umsetzbarkeit und bemühen uns, die Ergebnisse in unsere weitere Planung einfließen zu lassen.

Mitgestaltung

Wir eröffnen Anwohner*innen verschiedene Möglichkeiten, aktiv bei der Planung mitzuwirken. Jedes Projekt hat unterschiedliche Rahmenbedingungen, die wir im Vorfeld klar definieren.

Mitentscheidung

Beteiligte werden in Entscheidungsprozesse eingebunden – das stellt die stärkste Form der Partizipation dar. Voraussetzung für diese Beteiligungsstufe ist ein großer Entscheidungsspielraum zu konkreten Themen innerhalb des Projekts. Bei bisherigen Projekten der GESOBAU war dieser noch nicht gegeben, weshalb auch die Beteiligung nicht auf diese Stufe gehoben wurde.

 

 

 

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Anwohner*innen und Mieter*innen als wichtige Impulsgeber*innen

Auch im Berichtsjahr haben wir wieder Mieter*innen und Anwohner*innen im Rahmen verschiedener Bauprojekte informiert und sie nach ihren Meinungen, Anregungen und Ideen befragt:

Bauvorhaben am Hamburger Platz

Mit dem Bauvorhaben rund um den Hamburger Platz greifen wir massiv in das direkte Wohnumfeld der Anwohner*innen ein. Daher haben wir sie seit 2021 fortlaufend über das Projekt informiert – unter anderem über Hauswurfsendungen, ein Informationsvideo oder die Projekt-Webseite – und sie durch verschiedene Beteiligungsformate mitwirken lassen.

Etwa ein Drittel der 348 Haushalte hat sich aktiv am Partizipationsverfahren beteiligt. Die meisten Anregungen kamen zum Thema Außenbereich.

Alle Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren wurden im Herbst 2021 auf der Projekt-Webseite veröffentlicht.

Neues Wohnquartier auf ehemaligem Klinikgelände

Auf dem ehemaligen Areal der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik im Reinickendorfer Ortsteil Wittenau plant die GESOBAU AG ein autoarmes und sozial durchmischtes Quartier mit etwa 600 Wohnungen zu errichten. Im Rahmen des städtebaulichen Werkstattverfahrens hatten interessierte Anwohner*innen im Dezember 2022 die Möglichkeit, Anregungen und Hinweise zu den Entwürfen der Architekt*innen und Landschaftsplaner*innen zu geben.

Alle Informationen und Ergebnisse des Werkstattverfahrens wurden auf der Projekt-Webseite veröffentlicht.

Umfrage zur Parkpalette Hansastraße

In der Wohnsiedlung rund um die Hansastraße wird der Wohnungsbestand modernisiert und neuer Wohnraum geschaffen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 94 ff.). Im Berichtszeitraum haben wir die Bewohner*innen zu einem neuen Parkraum-Konzept befragt: Zur Diskussion stand die Frage, ob eine viergeschossige Parkpalette gebaut werden soll, um neue Parkmöglichkeiten zu schaffen. Weil durch die Parkpalette mehr Stellplätze zur Verfügung stünden als benötigt, sah das Konzept vor, bisherige Stellplätze im Außenbereich anderweitig zu nutzen – beispielsweise für Blühwiesen oder Kinderspielplätze. Gleichzeitig aber sind die überdachten Stellplätze in der Parkpalette deutlich teurer als die bisherigen Stellflächen.

Insgesamt beteiligten sich 48 Prozent der Haushalte an der Umfrage. Die Mehrheit von ihnen befürwortet zwar den Bau einer Parkpalette (54,5 Prozent), spricht sich aber auch gegen eine Umwidmung der vorhandenen Pkw-Stellplätze aus (77 Prozent). Das Projekt „Parkpalette“ wurde aufgrund der Rückmeldungen nicht weiter verfolgt.

Alle Ergebnisse der Befragung wurden auf der Projekt-Webseite veröffentlicht.

Das Gesamtergebnis macht den Zielkonflikt der GESOBAU deutlich: Das eigene Auto mit kostenlosen oder kostengünstigen Parkmöglichkeiten vor der Haustür hat für viele Mieter*innen einen höheren Stellenwert als Ansätze für eine nachhaltigere Mobilität, die mitunter weniger bequem und/oder teurer sind.

 

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Mieter*innengremien und -befragung

Neben öffentlichen Beteiligungsverfahren, bei denen sich auch Anwohner*innen und interessierte Bürger*innen einbringen können, legen wir einen besonderen Fokus auf die Zusammenarbeit und Beteiligung unserer eigenen Mieter*innen: Über den Mieter*innenbeirat und Mieter*innenrat haben sie die Möglichkeit, ihre Belange an uns zu adressieren und ihre Perspektive einzubringen. Darüber hinaus werden ihre Ideen, Anregungen und Wünsche über Mieter*innenbefragungen gesondert berücksichtigt.

Mieter*innenbeirat

57 Mitglieder (Stand 31.12.2022) engagieren sich in 31 Mieter*innenbeiräten (inkl. Senior*innen- und Sanierungsbeiräten) für ihren Kiez, um das direkte Wohnumfeld mitzugestalten und das Miteinander zu verbessern. Sie fungieren als Sprachrohr zwischen der GESOBAU und einer Hausgemeinschaft bei Themen, die die gesamte Nachbarschaft betreffen.

Wir haben uns selbstverpflichtet, Mieter*innenbeiräte in zusammenhängenden Siedlungen ab 300 Wohnungen einzurichten. Mieter*innenbeiräte werden pro Wohnhausgruppe gewählt und sind als Einzelpersonen oder kleine Gruppe Ansprechpartner*innen der dortigen Mieter*innen.

2021 fanden in vier Siedlungen, 2022 in einer Siedlung erstmals oder turnusgemäß Mieter*innenbeiratswahlen statt. Zu den Erstwahlgebieten gehören Neubausiedlungen in Pankow und im Wedding, ein Bestandszugang in Karow sowie eine Siedlung der GESOBAU Wohnen GmbH Co. KG in Weißensee. In drei weiteren Siedlungen mussten im Berichtszeitraum die Wahlen mangels Interesses seitens der Mieter*innen abgebrochen werden.

Ein Novum gab es bei den Erstwahlen 2021 im Bestand Weißensee der GESOBAU Wohnen GmbH Co. KG sowie 2022 im GESOBAU-Bestand in Karow: Beide Beiräte sind die ersten, die jeweils mit drei weiblichen Mitgliedern nur aus Frauen bestehen.

Mieter*innenrat neu gewählt

Im September 2022 fand auf Basis des Berliner Wohnraumversorgungsgesetzes die Neuwahl unseres Mieter*innenrats statt: Mit Dr. Heike Külper, Martina Arnold und Dr. Andreas Tietze wurden drei bisherige Mitglieder wiedergewählt; neu hinzugekommen sind Ayse Altunkaynak-Türk, Inga Benecke, Enrico Küster sowie Andreas Rabe. Damit besteht der neue Mieter*innenrat aus vier Frauen und drei Männern (bisher: drei Frauen und vier Männer).

Der Mieter*innenrat setzt sich quartiersübergreifend für die Interessen und Belange aller Bewohner*innen ein. Außerdem ist er bei der Investitionsplanung von Neubauten oder Modernisierungen beteiligt. Der Mieter*innenrat und die GESOBAU arbeiten hauptsächlich online zusammen.

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Mieter*innenratswahl 2022

Mieter*innenbefragung auf das Jahr 2024 verschoben

Eine ursprünglich für 2022 geplante Mieter*innenbefragung musste bereits zum zweiten Mal verschoben werden. Der ursprüngliche Termin 2022 wurde verlegt, weil im gleichen Jahr bereits die Mieter*innenratswahl stattfand. Die Verschiebung um ein weiteres Jahr auf 2024 hängt unter anderem mit den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zusammen: Vor dem Hintergrund der vielfältigen Kommunikation rund um die Energiekrise und steigenden Betriebskosten wollen wir die Mieter*innen nicht mit weiteren Briefen der GESOBAU unnötig belasten. Darüber hinaus haben wir noch nicht alle abgeleiteten Maßnahmen aus der vorherigen Befragung abgearbeitet – ein Grund war unter anderem die Corona-Pandemie.

Mehr Teilhabe und Chancengleichheit durch mehr Vielfalt in unseren Gremien

Unsere Mieter*innenschaft ist divers. Aber bislang spiegelt sich das nicht in den Mieter*innengremien wider. Unser Ziel ist es, mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte sowie Jüngere und Frauen zu motivieren, sich stärker im Mieter*innenbeirat zu engagieren. Mit unserer Beteiligung am bundesweiten Modellprojekt „BePart – Teilhabe beginnt vor Ort!“ und der Einbeziehung diverser Stakeholder*innengruppen legten wir den Grundstein für das Handlungskonzept „Mehr Vielfalt in Mieter*innengremien“, das die Gremienarbeit aufwerten soll.

Innerhalb dieses Handlungskonzepts haben wir verschiedene Maßnahmen definiert, die schrittweise über alle Kundencenter eingeführt werden:

  • Mieter*innenbeiräte sichtbarer machen
  • Neue Mieter*innenbeiräte intensiver einarbeiten und kommunikativ begleiten
  • Niedrigschwellige Mitmachangebote für interessierte Mieter*innen schaffen (z. B. Schulungsprogramm zur Gremienarbeit anbieten, auf Mehrsprachigkeit achten und Kinderbetreuung ermöglichen)
  • Online-Präsenz und -zusammenarbeit ausbauen
  • Nach der Corona-Pandemie wieder verstärkt Präsenzveranstaltungen durchführen
  • Mögliche Kandidat*innen für Mieter*innenbeiräte direkter ansprechen

Pandemiebedingt konnten viele Maßnahmen, die den persönlichen Kontakt vorsahen, bisher nicht stattfinden. Hingegen schlossen wir im Dezember 2021 eine konkrete Maßnahme ab: So wurde die Satzung des Mieter*innenbeirats in „Einfache Sprache“ übertragen. Bei der Gestaltung dieser Broschüre kommen Illustrationen der Lebenshilfe Bremen e. V. zum Einsatz, die ebenfalls zu einer leichten Verständlichkeit beitragen sollen. Die Illustrationen wurden mit Betroffenengruppen erarbeitet.

Um weitere Beteiligungsmaßnahmen umzusetzen, hat die GESOBAU im Jahr 2021 die Arbeitsgemeinschaft „Beteiligung“ eingerichtet. In dieser AG arbeiten Mitarbeitende aus jedem Kundencenter sowie aus dem Sozial- und Quartiersmanagement zusammen. Ziel ist, konkrete Beteiligungsmöglichkeiten wo immer möglich aufzuzeigen, die Wissensweitergabe von den Kundencentern und in die Kundencenter zu sichern sowie Gemeinschaftsprojekte mit Mieter*innenbeiräten und Mieter*innen umzusetzen – beispielsweise das Projekt „Grüne Höfe“.

© GESOBAU AG / Nancy Jesse: Mieter*innenrat und Mieter*innenbeirat Mai 2023

© GESOBAU AG / Nancy Jesse: Mieter*innenrat und Mieter*innenbeirat Mai 2023

Kooperation – wir setzen auf starke Partnerschaften

Wir sind davon überzeugt: Zusammen erreichen wir mehr. Deshalb setzen wir auf Partnerschaften und kooperieren mit unterschiedlichen Akteur*innen – zum Beispiel mit lokalen Sportvereinen, sozialen Organisationen oder schließen uns Forschungsprogrammen an. Gemeinsam können wir langfristig einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

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Wir unterstützen Sportvereine

„ALBA macht Schule“ – Projekt läuft weiter

Die GESOBAU unterstützte auch im Berichtszeitraum das Schulprogramm „ALBA macht Schule“ des Berliner Basketballvereins ALBA Berlin: An mehreren Grundschulen und in einer Kita im Märkischen Viertel bot der Verein wöchentliche Basketball-AGs an, die von qualifizierten Jugendtrainer*innen geleitet werden.

Darüber hinaus wurden Kiezturniere im Quartier organisiert, um die AGs auf das berlinweite Grundschulturnier vorzubereiten, an dem zwei Mannschaften aus dem Märkischen Viertel teilnahmen.

Das Basketballprogramm wurde mit jährlich 20.000 Euro durch die GESOBAU gefördert.

© Florian Ullbrich: ALBA Kiezturnier

Füchse gehen weiter zur Schule

Die GESOBAU und die Füchse Berlin förderten im Berichtszeitraum erneut gemeinsam den Jugendhandball: Mit jährlich 15.000 Euro finanzierten wir das Programm „Füchse-Profis an die Schule“ an der Borsigwalder Grundschule in Berlin-Reinickendorf.

Im Rahmen des Programms kommen die Füchse wöchentlich zum Training in die Sport-AG der Schule. Zudem nahmen mehrere Teams der Grundschule an der Füchse Handballgrundschulliga teil. Die Kooperation läuft bis zum 31. Dezember 2025.

Neue Kooperation mit dem Sportjugendclub Wedding

Als Reaktion auf die steigende Anzahl Jugendlicher in unseren Quartieren fördern wir seit 2022 den Sportjugendclub (SJC) Wedding in der Siedlung Schillerhöhe jährlich mit 1.000 Euro. Mit gemeinsamen Projekten und Veranstaltungen – wie dem Klettercup für Jugendliche und Familien am Kletterturm im Märkischen Viertel – wollen wir das soziale Miteinander in den Großwohnsiedlungen stärken. Zudem stellte der Club mit unserer Unterstützung den GESOBAU-Cup auf die Beine: An dem Fußballturnier nahmen zwölf Jugend-Mannschaften aus der Schillerhöhe und Weddings Umgebung teil.

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Kostenlose warme Mahlzeit für Kinder

Jedes dritte Kind in Berlin ist von Armut bedroht. In Stadtvierteln wie dem Märkischen Viertel, in Hellersdorf oder im Wedding – also dort, wo die GESOBAU einen großen Teil ihres Bestands hat – liegt die Kinderarmutsquote bei über 50 Prozent.

Vor diesem Hintergrund unterstützen wir seit August 2022 die Arche Hellersdorf: 5.000 Euro im Jahr stellt die GESOBAU dem Kinderhilfswerk für kostenlose warme Mahlzeiten zur Verfügung. Die Kooperation läuft zunächst bis Ende 2025. Zudem umfasst die Vereinbarung auch eine engere Zusammenarbeit zwischen dem GESOBAU-Kinderschutzteam und der Arche Hellersdorf.

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Flexible Krisenwohnung an Jugendamt übergeben

Die GESOBAU hat dem Jugendamt Marzahn-Hellersdorf im Berichtszeitraum eine sogenannte flexible Krisenwohnung übergeben. In der Wohnung an der Zossener Straße im Stadtgut Hellersdorf können Familien und junge Erwachsene im Falle akuter Kindeswohlgefährdung kurzfristig untergebracht werden. Zusammen mit dem Jugendamt können sie anschließend über die weiteren Schritte entscheiden.

Das Mietverhältnis zwischen dem Jugendamt und der GESOBAU ist unbefristet. Darüber hinaus wurde die Ausstattung der Krisenwohnung in Höhe von 6.325,76 Euro durch die GESOBAU-Stiftung finanziert.

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Jugendhilfe: Vom betreuten Wohnen in die eigenen vier Wände

Gemeinsam mit dem Jugendamt Reinickendorf unterstützen wir seit 2018 junge Menschen aus der stationären Jugendhilfe dabei, passenden Wohnraum zu finden (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 100). Im Berichtszeitraum konnten wir drei Jugendliche in drei kleine Wohnungen beziehungsweise Wohngemeinschaften vermitteln.

Auch mit dem Jugendamt Marzahn-Hellersdorf pflegen wir eine entsprechende Kooperation: Seit September 2020 stellt die GESOBAU AG jährlich bis zu vier Wohnungen zur Verfügung und unterstützt damit junge Menschen nach dem Ende der Jugendhilfe bei ihrem Start in ein eigenverantwortliches Leben. Im Berichtszeitraum hat ein Jugendlicher einen unbefristeten und regulären Mietvertrag erhalten.

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Ältere Menschen unterstützen

Digitalisierung, soziale Teilhabe, Krisen- und Notfälle: Insbesondere Senior*innen sind im Alltag häufig auf Hilfe angewiesen. Mit unterschiedlichen Angeboten und Projekten wollen wir sie im besonderen Maße unterstützen.

Telefonische Wohnberatung

Manche Menschen kommen nicht oder nur schwer mit den Online-Prozessen der GESOBAU zurecht. Abhilfe für Senior*innen ab 65 schafft seit Mai 2021 GESOBAUplus: Wöchentlich helfen wir unseren Mieter*innen und Wohnungsinteressierten in einer telefonischen Wohnberatung aus – bei Fragen rund um Wohnungstausch, Umzug, altersgerechtem Wohnraum und mehr.

Das Projekt wurde im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in eine Studie zur Sammlung Guter-Praxis-Beispiele gegen Diskriminierung bei der Vergabe, Vermietung und Verwaltung von Wohnraum aufgenommen.

Auf Krisen und Notfälle vorbereitet sein

Seit Oktober 2022 tauschen wir uns regelmäßig mit allen Kooperationspartner*innen in unseren Beständen aus, die mit älteren Mieter*innen arbeiten. Die Träger nutzen Räumlichkeiten der GESOBAU oder sind Serviceanbieter in Senior*innenwohnhäusern.

Ziel ist es, uns gemeinsam auf mögliche Krisenszenarien und Notsituationen vorzubereiten – zum Beispiel einen Stromausfall. So haben wir unter anderem für alle Gemeinschaftsräume in den Quartieren einen Vorrat an Lebensmitteln, Decken sowie Solarlampen mit Akkuladestation angeschafft. Aber vorbereitet sein, heißt auch, informiert zu sein. Fragen wie „Was plant die GESOBAU im Fall eines Blackouts?“ wollen wir frühzeitig beantworten und kommunizieren.

Ribbeck-Haus nach Renovierung wieder geöffnet

Seit Ende September 2022 steht das Ribbeck-Haus der GESOBAU den Nachbar*innen im Märkischen Viertel unter neuer Trägerschaft offen. Von der CHANCE – Bildung, Jugend und Sport BJS gGmbH geführt, ist es mit renovierten Räumen und einem angepassten Konzept weiterhin ein Ort für Stadtteil- und Gemeinschaftsaktivitäten und Anlaufstelle für Senior*innen. Zugleich werden neue Bildungsangebote für Jung und Alt eingeführt.

© Gesobau AG / Verena Brüning: Ribbeck-Haus

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Ein neues Zuhause für Wohnungslose

In Berlin leben viele Menschen unfreiwillig auf der Straße. Um sie zu unterstützen, setzt die GESOBAU AG ihr Engagement zur Unterbringung von Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Berliner*innen mit ihren Kooperationspartnern weiter fort.

Kooperation mit Housing First verlängert

Seit 2019 unterstützen wir das Modellprojekt „Housing First Berlin“: Ziel ist es, pro Jahr bis zu fünf Wohnungslose mit eigenem Mietvertrag in Wohnungen unterzubringen und darüber hinaus auch zu betreuen. 2021 haben wir die Kooperation um weitere drei Jahre bis 2024 verlängert. Seit Projektstart wurden sieben Wohnungen vermittelt. Pro Jahr erhalten wir durchschnittlich drei Anfragen. Die Betroffenen bevorzugen in der Regel zentral gelegene Wohnungen, sodass wir nicht alle Anfragen befriedigen können.

Housing First Berlin ist eine Projektpartnerschaft des Berliner Stadtmission e. V. und der Neuen Chance gGmbH.

Kooperation mit Bezirksamt Pankow und GEBEWO verlängert

Zudem arbeiten wir seit 2016 mit dem Bezirksamt Pankow und der GEBEWO – Soziale Dienste – Berlin gGmbH zusammen, um wohnungslosen Menschen zu einem neuen Start zu verhelfen. Nach vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wurde die Kooperation im Jahr 2021 bis Ende 2024 verlängert.

Im Rahmen der Kooperation stellt die GESOBAU Wohnungen zur Verfügung, die zunächst von der GEBEWO angemietet werden. Das Sozialamt Pankow schlägt bedürftige wohnungslose Menschen vor, die in die Wohnung einziehen können und einen Untermietvertrag erhalten. Gleichzeitig finanziert das Sozialamt ambulante Wohnhilfen – beispielsweise individuelle Unterstützungsleistung bei sozialhilferechtlichen Ansprüchen oder bei der Schuldenregulierung. Diese Hilfen werden von der GEBEWO erbracht. Im Berichtszeitraum haben wir im Rahmen dieser Kooperation drei Wohnungen an die GEBEWO vermietet.

 

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Wohnraumberatung für Menschen mit Flucht- und Einwanderungshintergrund

In Pankow und Hellersdorf unterstützt die GESOBAU AG seit 2021 das Projekt „Wohnraumberatung für Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund“. Ziel der Initiative ist es, geflüchteten Menschen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu helfen, einen Mietvertrag für eine Wohnung zu erhalten. Das Projekt wird aus Mitteln des Integrationsfonds des Bezirks Pankow gefördert. Träger ist die WIB, Weißenseer Integrationsbetriebe GmbH.

Im Rahmen des Projekts informieren die WIB (Pankow) und die CARITAS (Hellersdorf) unter anderem darüber, wie man nach einer Wohnung suchen kann und welche Unterlagen benötigt werden. Die Mitarbeitenden der Wohnraumberatungen unterstützen aber auch beim Stellen von Anträgen oder begleiten die Menschen zu ihrer ersten Wohnungsbesichtigung.

Darüber hinaus wollen wir beiden Kooperationspartnern in den kommenden Jahren zusätzliche Wohnungen zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhält die GESOBAU AG bei Bedarf lokale Unterstützung durch muttersprachliche Integrationshelfer*innen.

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Hilfe für Menschen in und aus der Ukraine

Um den Menschen in der Ukraine zu helfen, unterstützen wir seit Dezember 2022 die #WeAreAllUkrainians gemeinnützige GmbH. Ein Jahr lang spenden wir monatlich 1.000 Euro für die Lebensmittelversorgung für Senior*innen in der Ukraine. Pro Monat erreichen die Hilfen rund 100 Menschen. Die Initiative wurde von Wladimir Klitschko ins Leben gerufen. Neben akuten Sofortmaßnahmen setzt sie vor allem langfristige, größere Hilfsprojekte in der Ukraine um und unterstützt ukrainische Flüchtlinge in Deutschland.

Darüber hinaus unterstützten wir 2022 auch bei der Wohnraumversorgung: Zwischen dem 1. Mai und dem 31. Dezember konnten wir insgesamt 84 Wohnungen an Geflüchtete aus der Ukraine vermieten.

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Gegen Diskriminierung, für Chancengleichheit

Menschen, die vermuten bei der Wohnungsvergabe aufgrund von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung oder sexueller Identität im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) nicht berücksichtigt worden zu sein, können sich seit 2019 an unsere unabhängige Antidiskriminierungsbeauftragte, Dr. Irina Kummert, wenden.

Zudem fördern wir eine diskriminierungsfreie Vermietung in Berlin: Seit 2018 ist die GESOBAU Mitglied eines Fachbeirats, der die Berliner Fachstelle gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt „Fair mieten – Fair wohnen“ berät.

15 Jahre GESOBAU-Nachbarschaftsetage

Im Mai 2022 feierte die GESOBAU-Nachbarschaftsetage im Märkischen Viertel 15-jähriges Bestehen. Die Anlaufstelle fördert in Kooperation mit zahlreichen sozialen Trägern wie dem Albatros e. V. die Verständigung der Mieter*innen untereinander als auch die Entwicklung guter nachbarschaftlicher Beziehungen in unseren Beständen.