Leuchtturmprojekt

Unsere Nachbarschaften: bunt & vielfältig

Gute Nachbarschaft bedeutet für uns, Vielfalt und Verschiedenartigkeit anzuerkennen, zu tolerieren und zu respektieren. Sie bedeutet, sich für eine gerechte Teilhabe von Bürger*innen aller sozialen Gruppen einzusetzen – insbesondere für diejenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen oder mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Sie verbindet und grenzt nicht aus, nur so entsteht Zugehörigkeit. Sie ermöglicht persönliche, kulturelle und politische Öffnung. Kurz gesagt: Eine gute Nachbarschaft ist eine bunte & vielfältige Nachbarschaft!

© GESOBAU AG / Thomas Rafalzyk: Interkulturelles Fest – Begegnung im Viertel


Fast vier Millionen Menschen leben in Berlin.1 Sie unterscheiden sich in ihrem Alter, Geschlecht, Einkommen und ihrer Herkunft. Aber auch in ihren Werten, Bedürfnissen, Lebenskonzepten und den Chancen, die sie in dieser Gesellschaft haben. All diese Menschen treffen in unseren Quartieren aufeinander. Als kommunales Wohnungsbauunternehmen tragen wir hier eine soziale Verantwortung, dass sich alle unsere Mieter*innen gesehen, gehört und als Teil der Gemeinschaft fühlen.

Deshalb ist es wichtig, dass sich diese Vielfalt auch in unseren Mieter*innenbeiräten widerspiegelt. Das ist bislang noch nicht der Fall und das wollen wir ändern. Insbesondere Frauen, Jüngere und Menschen mit Einwanderungsgeschichte wollen wir für die Gremienarbeit gewinnen – sie sind bislang unterrepräsentiert. Hierfür haben wir ein Handlungskonzept mit verschiedenen Maßnahmen erarbeitet, die wir nun schrittweise umsetzen. Eine davon war, die Satzung des Mieter*innenbeirats in „Einfache Sprache“ zu übertragen und durch Illustrationen leicht zugänglich zu machen. Zudem haben wir die Arbeitsgruppe „Beteiligung“ gegründet, die weitere Ideen und Projekte in diesem Bereich entwickelt und umsetzt.

Daneben richten wir auch den Blick auf diejenigen, die keine eigenen vier Wände haben. Die von Armut betroffen sind und sich in sozialer Notlage befinden. Deshalb unterstützen wir das Projekt „Housing First“. Der Ansatz: Obdachlose Menschen bekommen zuerst eine Wohnung und dann weitere Unterstützung. Seit Projektstart 2019 konnten wir acht Obdachlosen eine Wohnung vermitteln. Zudem arbeiten wir mit den Jugendämtern Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf zusammen. Unser gemeinsames Ziel ist es, jungen Menschen aus der stationären Jugendhilfe eine eigene Wohnung zu vermitteln – mit der sie in ein selbstbestimmtes Leben starten können.

Und manchmal ist nicht nur die eigene Wohnung ein Zuhause, sondern auch der Ort, wo man auf offene Ohren und Herzen stößt. So finden Menschen aus der LGBTQ-Gemeinschaft im neu eröffneten „House of Queers“ in Reinickendorf Unterstützung, Beratungsangebote und Gleichgesinnte.

Aber wir leben Vielfalt und Chancengleichheit nicht nur nach außen, sondern auch bei der GESOBAU selbst. Hier legen wir weiterhin einen Fokus auf unsere Mitarbeiterinnen: 2022 haben wir unseren Frauenförderplan nochmals überarbeitet mit dem klaren Ziel, mögliche Diskriminierungen schon bei der Stellenbesetzung zu verhindern und strukturelle Defizite zu beheben.

1 Statistisches Bundesamt

„Das Ribbeck-Haus ist seit 30 Jahren beliebter Treffpunkt für Nachbar*innen, insbesondere für Senior*innen. Mit der Wiedereröffnung und der Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Kulturträger CHANCE haben wir die Weichen ein Stück weit neu gestellt: Mit unseren Angeboten und Programmen wollen wir künftig vor allem ältere Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte ansprechen und einladen, mit uns im Ribbeck-Haus weiterhin einen Ort der Kulturen, Nachbarschaft und Bildung im Märkischen Viertel anzubieten.“

 

FRANZISKA HUPKE, Quartierskoordinatorin