Lebenswerte Quartiere

Berlin wächst. Und als kommunale Wohnungs­baugesellschaft stellen wir den Menschen bezahlbaren Wohnraum bereit. Dabei geht es um weit mehr als das Bauen und Bewirtschaften von Wohnungen. Wir wollen lebenswerte Quartiere gestalten – lebendige Orte der Gemeinschaft, in denen Nachhaltigkeit nicht nur ein Zukunftsgedanke ist, sondern das Fundament.

Damit sich unsere Mieter*innen zu Hause fühlen, engagieren wir uns für Bildung, Begegnung und ein Miteinander der Generationen und Kulturen in den Quartieren ebenso wie für eine nachhaltige Mobilität.

Und mehr denn je fordern urbanes Wachstum und Nachverdichtung auch den Blick auf unser Grünflächenmanagement – auf biologische Vielfalt, Klimawandelanpassung und Lebensqualität.

LAURA KNOSPE, Leiterin Großkundencenter Märkisches Viertel:

„Besonders wichtig für die Lebensqualität unserer Mieter*innen ist das direkte Wohnumfeld. Deshalb haben wir bei der Neugestaltung der Außenanlagen des Märkischen Viertels darauf geachtet, den heutigen und zukünftigen Bewohner*innen ein nachhaltigeres, lebenswertes Umfeld zu schaffen – und das ist uns, wie ich finde, hervorragend gelungen.“

MARGIT DROLDNER, Projektleiterin Abteilung Technik:

„Die Außenanlagen im Märkischen Viertel umzugestalten, war wirklich ein riesiges Projekt mit einem hohen Investitionsvolumen. Es freut mich persönlich sehr zu sehen, dass aus den Skizzen und Plänen für klimagerechte Grünanlagen, Blühwiesen, Spielplätze, Picknickflächen und weitere Elemente ein Ort der Begegnung und Bewegung für alle Bewohner*innen geworden ist.“

Leuchtturmprojekt natürlich & lebendig

Wir entwickeln unsere Quartiere nachhaltig weiter

Ob Neubau oder Bestand: Wir wollen unsere Quartiere immer nachhaltiger gestalten. Dabei konzentrieren wir uns insbesondere auf eine klimaverträglichere Energieversorgung, nachhaltigere Mobilitätskonzepte und ein lebenswertes Umfeld. Wie wir das im Berichtszeitraum angegangen sind und zum Teil umgesetzt haben, zeigt sich vor allem in der Großsiedlung Märkisches Viertel und unserem größten Neubauquartier, dem „Stadtgut Hellersdorf“.

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Das Märkische Viertel der Zukunft

Von der Vision zum Konzept zur Umsetzung: Seit dem Frühjahr 2022 arbeiten wir daran, die Vision (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 78) von der „Zukunft Märkisches Viertel“ schrittweise Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei orientieren wir uns an dem Handlungskonzept, das acht Handlungsfelder umfasst, die wir im Berichtszeitraum leicht angepasst haben.

Die acht Handlungsfelder sind:

  • Klimaschutz
  • Wohnen + X
  • Mobilität
  • Grün im Märkischen Viertel (MV)
  • Digitalisierung
  • Arbeit und Bildung
  • Integration und Teilhabe
  • Kultur und Wissenschaft

Weil Visionen nur gemeinsam realisiert werden können, setzen wir das Handlungskonzept zusammen mit Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Mieter*innen und anderen Akteur*innen um.

Im Berichtszeitraum haben wir folgende Maßnahmen und Projekte verwirklicht:

Außenanlagen neu gestaltet

Bereits 2020 haben wir ein umfangreiches Modernisierungsprojekt für die Außenbereiche gestartet (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 79): Die GESOBAU investiert rund 30 Millionen Euro in Spiellandschaften, Erholungs- und Bewegungsangebote für Jung und Alt, klimagerechte Grünanlagen, Blühwiesen sowie barrierefreie Wege, drei Urban-Gardening-Projekte und ein Hundeauslaufgebiet. Insgesamt wurden 53 Spielplätze modernisiert und 26 neu gebaut. Einen Teil der neuen Außenanlagen haben wir bereits im September 2022 eröffnet. Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten Ende 2023.

Gemeinsam Gärtnern

Seit Mai 2022 wird das Märkische Viertel noch grüner: Gemeinsam können die Mieter*innen an Hochbeeten und Freiflächen nachbarschaftlich gärtnern – erst mit etwas Unterstützung von unserem Kooperationspartner FACE-Familienzentrum, dann ganz eigenverantwortlich.

Das Märkische Viertel im Fokus der Forschung

Seit Mai 2020 untersucht das Forschungsprojekt „StraInQ“ das soziale Zusammenleben und die Integration besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen am Beispiel des Märkischen Viertels.

Das Projekt StraInQ wurde am 14. Oktober 2022 mit einem Fachtag beendet und der Abschlussbericht im Bezirksamt der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung vorgestellt. Als positive Beispiele für gelungene Ansatzpunkte für Integration und Teilhabe hoben die Wissenschaftler*innen die Beratungsangebote, Nachbarschaftstreffpunkte und unterschiedlichen Kooperationen der GESOBAU hervor. Ebenso kamen die Forscher*innen  zu dem Ergebnis, dass die Schulung und Sensibilisierung unserer Kundenbetreuer*innen für die Lebenswelt der besonders benachteiligten Gruppe der Rom*nja ein wichtiges Instrument zum Abbau von Vorurteilen und Benachteiligungen ist. Der Abschlussbericht samt Ergebnissen ist hier einsehbar. Hier gelangen Sie zur Projektseite.

 

 

Sonderpreis für Modernisierung der Außenanlagen im Märkischen Viertel

Die Modernisierung der Außenanlagen im Märkischen Viertel überzeugt: Unser Projekt hat im Dezember 2022 den „Real Estate Social Impact Investing Award“ vom Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) erhalten – konkret den Sonderpreis in der Kategorie „Entwicklung“. An den Start gegangen waren 39 Immobilienprojekte (in Planung bzw. in Entwicklung befindliche sowie bereits umgesetzte). Die Bewertungskriterien basierten auf der Sozial-Taxonomie der EU.

© ICG: Award — Sonderpreis Entwicklung

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Neubauoffensive Hellersdorf schreitet weiter voran

Im Rahmen unserer „Neubauoffensive Hellersdorf“ erweitern wir unseren Bestand im Bezirk Marzahn-Hellersdorf auf annähernd 3.000 Wohnungen.

Allein im bisher größten zusammenhängendem Neubauvorhaben der GESOBAU, dem „Quartier Stadtgut Hellersdorf“, werden rund 1.500 neue Wohnungen entstehen. Im Berichtszeitraum sind wir diesem Ziel ein gutes Stück nähergekommen: Bis zum Sommer 2022 wurden dort insgesamt 1.009 neue Wohnungen bezugsfertig – davon 134 im Juli 2021 im Havelländer Ring; 133 im August 2021 in der Alten Hellersdorfer Straße; 255 Wohnungen am Havelländer Ring sowie 66 Wohnungen für geflüchtete Menschen bis Februar 2022; 421 Wohnungen im Juli 2022 in der Zossener Straße.

Zudem wird der Bauabschnitt Kastanienallee/Alt-Hellersdorf, der im Winter 2020 begann, im Frühjahr 2023 abgeschlossen: Insgesamt entstehen dort 13 Wohngebäude mit 408 Wohnungen sowie ein Studierendenwohnhaus mit 40 Wohnungen (GESOcampus).

Für die Bedürfnisse von älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen konnten wir im Berichtszeitraum im gesamten Bezirk 583 barrierefreie Wohnungen fertigbauen (Stichtag 31.12.2022).

Neben den Neubauten gab es im Berichtszeitraum einen weiteren Fortschritt: Seit 2022 wird das gesamte Quartier Stadtgut Hellersdorf über die klimafreundlichere „Stadtwärme“ versorgt.

© GESOBAU AG / Christoph Schieder: Richtfest im Quartier Stadtgut Hellersdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Serviceangebot für Senior*innen

Gemeinsam mit unserem Servicepartner Alma Via ermöglichen wir älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen durch entsprechende Unterstützungsangebote möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben: Zu dem besonderen Serviceangebot zählen unter anderem ärztliche und pflegerische Betreuung, Handwerkerbegleitung sowie Einkaufs- und Mobilitätshilfen. Auch soziale Betreuung, Veranstaltungen und Freizeitangebote sowie Concierge-Leistungen sind Teil des Angebots. Mit offenen Besichtigungsterminen und über Social-Media-Ankündigungen informieren wir nicht nur ältere Menschen, sondern auch die Verwandten potenzieller Mieter*innen.

Neue Gewerbeeinheiten sowie kulturelle und soziale Angebote

Im Quartier Stadtgut Hellersdorf sollen neben den Neubauwohnungen auch Gewerbeeinheiten sowie kulturelle und soziale Angebote auf etwa 10.000 m2 Fläche in den historischen Gebäuden und seiner Nebengebäude entstehen. Krisenbedingt musste der Start der Bauarbeiten in den Gewerbeeinheiten aufgrund von Kostensteigerungen verschoben werden.

Bei den Entwürfen steht viel Raum für Gemeinschaft im Vordergrund: Geplant sind ein Gutsplatz mit Gastronomie, ein Markt sowie ein eigener Stadtpark. Im Gutsgarten wird bereits gemeinsam gegärtnert. In die Gesamtentwicklung des „Stadtguts Hellersdorf“ waren Anwohner*innen, die Bezirksverwaltung, Gewerbetreibende sowie weitere Stakeholder*innen eingebunden.

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Nachhaltige Mobilität

Nachhaltige Mobilität spielt aus zwei Gründen eine zentrale Rolle für die GESOBAU: Zum einen aus Klimaschutz-Gesichtspunkten – denn circa 80 Prozent1 der Wege, die die Menschen zurücklegen, beginnen oder enden an ihrer eigenen Wohnungstür. Folglich haben wir durch unsere Quartiersplanungen und entsprechende Angebote großen Einfluss darauf, wie klimaschonend unsere Mieter*innen unterwegs sein können. Zum anderen aus sozialen Gesichtspunkten – denn es geht auch um einen bezahlbaren Zugang zur Mobilität und um Teilhabe. Als landeseigene Wohnungs­baugesellschaft tragen wir hier soziale Verantwortung.

Vor diesem Hintergrund haben wir das Thema Nachhaltige Mobilität im Berichtszeitraum noch stärker in den Fokus gerückt und organisatorisch sowie strategisch neu verankert: So wurde zum 1. Juli 2021 die Stelle des Mobilitätsbeauftragten neu geschaffen und besetzt. Auf der übergeordneten konzeptionellen Arbeitsebene verantwortet er die Ausarbeitung grundsätzlicher Strategien, Konzepte und Maßnahmen – dazu gehört auch die Mobilitätsstrategie oder das Konzept für den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Auf der beratenden und operativen Arbeitsebene werden für konkrete Neubauprojekte oder Bestandsgebiete standortspezifische Mobilitätskonzepte erarbeitet und umgesetzt.

2022 haben wir damit begonnen, eine eigene GESOBAU-Mobilitätsstrategie auszuarbeiten, die konkrete Ziele und Maßnahmen beinhalten soll. Es wird angestrebt, diese im Jahr 2023 abzuschließen. Im Kern wollen wir unsere Mieter*innen dabei unterstützen, sich nachhaltiger fortzubewegen – indem sie beispielsweise häufiger zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen.

Daneben ist auch die Elektromobilität ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige Verkehrswende – und die benötigt eine entsprechende Ladeinfrastruktur. Daher erarbeitet die GESOBAU derzeit zu diesem Thema eine Konzeptstudie: Es geht um die Frage, wie die Ladeinfrastruktur bestmöglich in die Bestände und bei Neubauprojekten integriert werden kann.

1 Technische Universität Dresden; Mobilität in Städten – SrV 2018

Stadtgut Hellersdorf: Flexibel und nachhaltig unterwegs

Im Jahr 2023 werden im Stadtgut Hellersdorf zehn Ladepunkte für E-Autos für Mieter*innen und Besucher*innen errichtet. Zudem unterstützen Leihstationen der Plattform Jelbi eine nachhaltige Mobilität im Quartier: Via App können dort unter anderem Fahrräder, Lastenfahrräder, E-Tretroller und Pkw ausgeliehen werden (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 82).

Zusammen mit unserem Partner BVG haben wir im Juli 2022 eine größere Jelbi-Mobilitätsstation und drei kleinere Jelbi-Punkte im Stadtgut und den angrenzenden Gebieten eröffnet. Kleinere Fortbewegungsmittel können an allen Standorten ausgeliehen werden. Autos gibt es nur an der größeren Station am nördlichen Quartiersrand. 2023 wollen wir einen weiteren Punkt und 2024 zusätzlich eine große Station im südlichen Teil des Quartiers eröffnen.

Wer ein Auto besitzt, kann sich einen Stellplatz in einer der beiden Quartiersgaragen mieten. Diese wurden im Berichtszeitraum fertiggestellt und befinden sich am nördlichen und südlichen Rand des Stadtguts.

Märkisches Viertel: Mobilitätskonzept in Arbeit

Im Rahmen des Handlungsfelds Mobilität innerhalb des Projekts „Zukunft Märkisches Viertel“ wurde im Berichtszeitraum eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt und im Sommer 2022 abgeschlossen. Darauf aufbauend wurde im Frühjahr 2023 ein Mobilitätskonzept für das Märkische Viertel erarbeitet. Im Ergebnis gibt es einen umfassenden Katalog an geeigneten Maßnahmen für die Umsetzung, der insbesondere die Handlungsschwerpunkte Information, Radinfrastruktur, Sharing-Mobilität und Parkraummanagement in den Fokus rückt.

Zudem kooperieren wir seit dem Berichtszeitraum mit einem stationären Carsharing-Anbieter, der an der Mühlenstraße 24 A/B zwei Fahrzeuge bereitstellt. Auch haben wir dort eine Ausleihstation mit zwei Lastenfahrrädern an den Start gebracht. Die Angebote sind seit Februar 2023 verfügbar.

Grünere Quartiere – für Mensch und Natur

Die GESOBAU verfügt über rund 1.230.000 m2 Grünflächen  – naturnah gestaltet können sie maßgeblich zur Lebensqualität der Anwohner*innen beitragen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Miteinander, zur Anpassung an den Klimawandel sowie zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt. Aus diesem Grund haben wir im Berichtszeitraum begonnen, unser Grünflächenmanagement neu auszurichten.

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Biodiversität schützen und fördern

Mit einem Insektenschutzprogramm wollen wir die biologische Vielfalt schützen und den Erhalt von Insekten wie Faltern, Wildbienen und Käfern fördern. Dabei haben wir unsere Bestände ebenso wie Neubauten im Blick (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 83).

Im Jahr 2022 haben wir zusammen mit dem Grüne Liga e. V. sechs neue mögliche Blühwiesenstandorte innerhalb der Bestände bestimmt. Geplant ist, das Saatgut auf allen sechs Flächen im Frühjahr 2023 auszusäen.

Darüber hinaus stehen seit Mai 2022 auf der großen Blühwiese vor unserem Hauptgebäude am Stiftsweg – zusätzlich zum Insektenhotel für Wildbienen und andere Insekten – auch Bienenstöcke für zwei Honigbienenvölker. Die Bienen werden ökologisch gehalten und durch Imker*innen von Stadtbienen e. V. betreut.

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Wir entwickeln unser Grünflächenmanagement weiter

Neben dem Insektenschutzprogramm haben wir im Berichtszeitraum weitere Bausteine ausgearbeitet, um das Grünflächenmanagement nachhaltiger auszurichten:

So haben wir ein internes Konzept für die Freiflächengestaltung und das Pflanzkonzept bei Neubauvorhaben erarbeitet. Es wurde im Frühjahr 2022 abgeschlossen und enthält Vorgaben und Standards. Ziel ist es, Außenanlagen sowohl unter ökologischen als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten zu gestalten. So sollen unter anderem Folgen des Klimawandels wie beispielsweise Extremwetterereignisse berücksichtigt und gleichzeitig der Aufwand für die Bewirtschaftung möglichst gering gehalten werden. Einzelne Punkte des Konzepts flossen bereits in Ausschreibungsunterlagen ein und werden in zukünftigen Bauvorhaben berücksichtigt.

Zudem haben wir im Berichtszeitraum unsere ersten Schulungen zum Thema Grünflächenpflege durchgeführt (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 84): 2021 nahmen insgesamt 225 Teilnehmer*innen teil; im Jahr 2022 waren es 109. Durch die erfolgreiche Teilnahme unserer Objektbetreuer*innen und Hausmeister*innen können diese nun selber entsprechende Trainings durchführen. Das hat den Vorteil, dass die von uns beauftragten Firmen, die die Grünpflege übernehmen, einheitlich nach unseren Standards geschult werden – und diese entsprechend umsetzen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, weil wir die Dienstleistung „Grünflächenpflege“ mit Vertragsbeginn zum 1. März 2023 neu vergeben haben. Hierzu fand im Jahr 2022 eine entsprechende Neuausschreibung statt.

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Gutsgarten wächst und gedeiht

Der Gutsgarten Hellersdorf (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 84 f.) ist im Berichtszeitraum weiter gewachsen – das gilt für die Pflanzen ebenso wie für einzelne Projekte: Unter anderem wird in dem Gemeinschaftsgarten nun aus selbst angebauten Kräutern Tee gemacht. 2023 sollen weitere Produkte selbst entwickelt und hergestellt werden – zum Beispiel eingelegtes Gemüse. Das Projekt wurde um ein Vierteljahr verlängert und läuft jetzt bis März 2024.

Die Menschen im Mittelpunkt: Wir engagieren uns sozial und kulturell

Wohnqualität, Erreichbarkeit von Infrastruktur, Sicherheit im Wohnumfeld, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – all das beinhaltet für uns der Ausdruck „Lebenswerte Quartiere“. Und genau das möchten wir unseren Mieter*innen bieten. Daher berücksichtigen wir bei unserem Engagement auch soziale Faktoren und unterstützen bei Bedarf auch jeden einzelnen Mieter und jede einzelne Mieterin.

Gleichzeitig wissen wir, wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist: Begegnungen, Austausch und Miteinander fördern den Gemeinsinn und bringen Stabilität in unsere Quartiere. Das fördern wir mit unseren vielfältigen sozialen und kulturellen Aktivitäten, Angeboten, Projekten und Kooperationen sowie mit der GESOBAU-Stiftung.

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Sozial- und Quartiersmanagement – engagiert in der Einzelfallhilfe und für gute Nachbarschaft

Im Berichtszeitraum hat das Sozial- und Quartiersmanagement (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 87) Unterstützung durch zwei neue Sozialmanager*innen bekommen. Damit besteht das Team nun aus insgesamt fünf Sozialmanager*innen (Stand Juli 2023), die sich sowohl um die Sozial- als auch um die Stadtteilarbeit kümmern: So helfen sie unseren Mieter*innen im konkreten Einzelfall, arbeiten aber auch übergreifend mit Verwaltungen, gemeinnützigen Trägern, Initiativen und Organisationen zusammen, um mit verschiedenen Projekten und Maßnahmen Gemeinschaft und Zugehörigkeitsgefühl in unseren Beständen zu fördern.

Aufgrund des wachsenden Wohnungsbestands der GESOBAU und des damit zunehmenden Unterstützungsbedarfs, erhielten unsere Sozialmanager*innen von 2020 bis 2022 Unterstützung von der „Immanuel Albertinen Diakonie“.

Eigene Quartiersmanagerin für das Märkische Viertel

Aufgrund der Größe des Märkischen Viertels gibt es dort eine eigene Stelle für Quartiersarbeit. Unsere Quartierskoordinatorin arbeitet eng mit den Mieter*innen und Stadtteilakteur*innen zusammen, identifiziert Bedürfnisse und organisiert gemeinsam mit Partner*innen Angebote und Dienstleistungen. Als Ansprechpartnerin für Kooperationen begleitet und initiiert sie Projekte mit lokalen Trägern, Fachämtern oder Vereinen, die unseren Mieter*innen zugutekommen. Mit dieser Stelle fördern wir Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur*innen im Viertel.

Zufluchtswohnungen:
Wir schützen Frauen, die Gewalt erleben

Für Frauen, die von Gewalt im häuslichen Umfeld bedroht sind, bieten wir seit 2022 gemeinsam mit den Wohnungsvermittlungen asap e. V. und Hestia e. V. zwei Zufluchtswohnungen an – eine Vier-Zimmer-Wohnung und eine Zwei-Zimmer-Wohnung.

Die Kooperation mit dem Frauen- und Begegnungszentrum Flotte Lotte e. V. hingegen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 89) lief 2021 aus.

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Beratungs- und Begegnungsstätte für queere Menschen

Mit dem „House of Queers“ wurde im April 2022 der erste Treffpunkt für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender-, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen – kurz LGBTQI – in Reinickendorf eröffnet. Initiator ist der Verein „Regenbogen Reinickendorf“, der ein ehemaliges Grenzhäuschen im Märkischen Viertel mit Unterstützung der GESOBAU AG instand gesetzt hat.

Das 26 m2 große Häuschen mit Außenanlage ist Beratungs- und Begegnungsstätte zugleich: So unterstützt ein Team aus Ehrenamtlichen bei Fragen zum Beispiel vor einem Coming-out, klärt über Krankheiten und deren Prävention auf oder ist erste Anlaufstelle bei psychischen Problemen. Besucher*innen können aber auch einfach im geschützten Raum Zeit miteinander verbringen. Die Initiative erhält eine jährliche Zuwendung der GESOBAU zum Ausbau der Beratungsangebote, die auch Aufklärungsarbeit an Schulen umfassen.

Zeichen der Solidarität: Riesiges Wandbild zum Weltflüchtlingstag

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2022 stellte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) das zweithöchste Wandgemälde Berlins vor: Das 43 Meter hohe Bild ziert die Fassade eines GESOBAU-Gebäudes im Dannenwalder Weg im Märkischen Viertel. Ein passender Ort: Denn dort engagieren wir uns seit jeher für Integration und Partizipation von geflüchteten Menschen. Gestaltet wurde das Bild von Künstler*innen der Agentur GRACO Berlin. Die Arbeiten wurden von der BRILLUX-Ausbildungsinitiative für Geflüchtete übernommen. Die Botschaft des Bildes „Brücken bauen, keine Mauern“ findet bei Anwohner*innen großen Anklang.

© Gordon Welters: UNHCR

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Folgen der Corona-Pandemie: GESOBAU-Stiftung fördert Vielzahl an Projekten

© GESOBAU AG

 

 

 

Kosten für soziale Projekt

Die GESOBAU-Stiftung hat ein jährliches Budget von rund 50.000 Euro. Zusätzlich lobt sie seit 2020 jährlich für 10.000 Euro einen Förderwettbewerb aus, der einen thematischen Impuls vorgibt. Im Jahr 2021 waren im Rahmen dieses Wettbewerbs Ideen gefragt, die Kindern und Heranwachsenden (sowie ihren Familien) dabei helfen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Von den insgesamt 18 eingegangenen Projektideen, unterstützte die GESOBAU-Stiftung vier soziale Projekte in Berlin:

Kostenloses Nachhilfeangebot

Die SchutzengelWerk gGmbH erhielt eine Förderung für die Umsetzung eines neuen, kostenlosen Nachhilfeangebots in Pankow. Das Projekt richtet sich an benachteiligte Kinder mit großen Lernrückständen und entstand in Zusammenarbeit mit 14 Schulen im Bezirk.

Bildungslücken schließen

Das Projekt „Lücken schließen“ des Freizeitzentrums Upsala setzt sich ebenfalls dafür ein, pandemiebedingte Bildungsrückstände auszugleichen. Damit soll vor allem Grundschüler*innen geholfen werden, Versäumtes aufzuholen.

Bewegung und Austausch fördern  

Doch auch Bewegung und soziale Kontakte kamen in der Corona-Pandemie bei vielen Heranwachsenden zu kurz. Dem begegnet das Projekt „NEO“ vom Elisabethstift: Im Natur-Erlebnis-Ort in der Alten Fasanerie im Märkischen Viertel haben Kinder, Jugendliche und Familien die Möglichkeit, aktiv zu werden, Natur zu erleben, sich zu begegnen und nebenbei Impulse für einen gesunden Lebensstil zu erhalten.

Spiel, Sport und Spaß

Auch die Grundschule am Weißensee setzt mit ihrem Projekt „Bewegte Pause“ aufs Aktivsein. Mit dem Fördergeld der Stiftung wurden verschiedene Spiel- und Sportgeräte für alle Schulklassen angeschafft.

Der Schwerpunkt des dritten Wettbewerbs zur Post-Corona-Förderung 2022 lag auf Aktivitäten, die Bildungs- und Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren ermöglichen. Unter dem Motto „Was jetzt zählt!“ waren gemeinnützige Träger und Initiativen aufgerufen, Projekte und Konzepte einzureichen, mit denen Jugendliche unterstützt und/oder an denen diese direkt beteiligt sind. Dafür stellt die Stiftung Fördermittel in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung.

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Bücher aus der Telefonzelle: Tauschen, verschenken und begegnen

„Bring ein Buch, nimm ein Buch, lies ein Buch“ – das ist das Prinzip von Bücherboxen (s. Nachhaltigkeits­bericht 2020/21, S. 91). Im Juni 2022 hat die GESOBAU weitere fünf dieser Boxen aufgestellt: im Märkischen Viertel, in Borsigwalde, im Schrammblock in Wilmersdorf sowie in den Siedlungen Breite Straße Pankow und Am Steinberg/Weißensee.

Ein Netz aus engagierten Mieter*innen vor Ort, den jeweiligen Mieter*innenbeiräten und teilweise auch Kooperationspartnern kümmert sich darum, dass die Bücherboxen aufgeräumt bleiben, und unterstützt bei der kulturellen Nachbarschaftsarbeit.

© GESOBAU AG / Thomas Rafalzyk: Bücherbox

Räume verschenkt: Mit Virtual Reality zum passenden Job

Die GESOBAU hat 2022 im Rahmen ihres Förderwettbewerbs „Mein Pop-up Laden“ Geschäftsräume am Wilhelms­ruher Damm 148 im Märkischen Viertel ausgelobt. Der Wettbewerb ist Teil eines Konzepts, um den dortigen öffentlichen Raum durch Projekte zur Zwischennutzung neu zu beleben. Den Zuschlag für ein Jahr bekam der Bildungsträger BIBA Berlin UG, der mit seinem Projekt überzeugte: Berufsorientierung und Jobcoachings mit virtueller Unterstützung.

Im Fokus stehen junge Erwachsene ohne Aus­bildung. Im Rahmen des Projekts „Die Job-Supporter“ will der Träger unter anderem in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Berlin junge Menschen bis 25 Jahre für handwerkliche Berufe begeistern: Mit einer Virtual-Reality-Brille erleben und meistern sie verschie­dene Arbeitssituationen in unterschiedlichen Berufen. Daneben arbeitet BIBA die indivi­duellen Stärken und Kompetenzen der jungen Erwachsenen heraus und unterstützt bei der Vermittlung von Praktika.

Insgesamt erhält der Bildungsträger ein Preisgeld in Höhe von 18.600 Euro. Die Summe setzt sich aus dem monatlichen Verzicht der Nettokaltmiete von 1.300 Euro sowie zusätzlichen 3.000 Euro zusammen, die dem Gewinner zweckgebunden zur Verfügung stehen – zum Beispiel zur Ladengestaltung.